Kommunalpolitik Ziel ist eine Inklusion mit Augenmaß

St. Wendel · St. Wendeler Kreistag verabschiedet mit CDU-Stimmen eine Resolution zur Schulpolitik. Darin geht es um Bildungsangebote für Kinder mit Handikap. Die Opposition enthält sich.

 Dass in Klassenzimmern einer Regelschule inklusive Zugänge grundsätzlich möglich sein sollen, darin sind sich die Abgeordneten einig. Bei der Handhabung dagegen sind sie sich uneins.

Dass in Klassenzimmern einer Regelschule inklusive Zugänge grundsätzlich möglich sein sollen, darin sind sich die Abgeordneten einig. Bei der Handhabung dagegen sind sie sich uneins.

Foto: dpa/Inga Kjer

„Für eine vielfältige Schullandschaft mit starken Schulen, für eine Inklusion mit Augenmaß und für optimale Bildungschancen für alle Kinder.“ So lautet die Überschrift einer Resolution, die die CDU in die jüngste Kreistagssitzung eingebracht hatte. Diese Resolution verabschiedete der Kreistag mit der Stimmenmehrheit der CDU bei Enthaltung der SPD und des Grünen-Politikers.

In der Begründung der Resolution unterstrich CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Spaniol die Bedeutung der Förderschulen beim Thema Inklusion.  „Dabei treten wir als Schulträger für optimale Bildungschancen für alle ein. Jeder sollte nach seinen Möglichkeiten gefördert und gefordert werden“, heißt es in der Resolution der CDU.  Und weiter: „Wir setzen uns daher für ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ein.  Chancengerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe dürfen aber nicht dazu führen, Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu überfordern. Ziel ist eine Inklusion mit Augenmaß.“

Im Bildungsbereich bedeute dies,  die Förderschulen als wichtigen und unverzichtbaren Teil der Schullandschaft zu unterstützen und zugleich inklusive Zugänge zu den Regelschulen zu ermöglichen. Spaniol: „Unsere Förderschulen leisten hervorragende Arbeit, die es stärker zu würdigen gilt.“ Die CDU wende  sich gegen alle Bestrebungen, Förderschulen in Frage zu stellen.

Die Schulen seien auch im Kreis St. Wendel mit gesellschaftlichen Entwicklungen konfrontiert, die die eigentliche Bildungsaufgabe erschweren: Erziehungshemmnisse, Werteverlust, Respektlosigkeit, Individualismus/Egoismus, Ablenkung und permanente Überforderungen.

In der Resolution wird das Land aufgefordert, mehr Geld  und Lehrer zur Umsetzung der Inklusion bereitzustellen. Schulsozialarbeit (allein zuständig Kreis) und Schoolworker (hälftig Kreis und Land) seien zu einem einheitlichen, gemeinsam finanzierten System „aus einem Guss“ zusammenzuführen.

Die Resolution werde der Komplexität der dort angesprochenen verschiedenen Themen nicht gerecht, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Magnus Jung. Er habe den Eindruck, dass das Thema Inklusion hier genutzt werde, um ideologische Gräben wieder aufzureißen. Jung: „Natürlich sind wir stolz auf unsere Förderschulen.“ Und weiter: „Ich kenne niemanden von Bedeutung in der saarländsichen Landesregierung, der die Förderschulen auflösen will. Wir müssen beide Möglichkeiten vorhalten.“

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