Unsere Woche Wer kocht, muss auch bezahlen

Der Öffentliche Personennahverkehr im Saarland ist ein ewig junges Thema – doch selten eines, das die Menschen so richtig amüsiert. Eher ärgert und Geld kostet. Vor allem Eltern, die ihren Nachwuchs auf weiterführende Schulen schicken.

Unsere Woche: Wer kocht, muss auch bezahlen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Sie sind auf einen gut ausgebauten und funktionierenden ÖPNV angewiesen. Doch er sollte auch bezahlbar sein. Für Insider klingt dieses Ansinnen nach der selten gelingenden Quadratur des Kreises. Über den Fahrkartenverkauf alleine ist der ÖPNV jedenfalls nicht zu bezahlen – er ist und bleibt ein Zuschussbetrieb. Lediglich die Höhe der zugeschossenen Gelder variiert je nach Nutzungsgrad. Verantwortlich für einen auskömmlichen Busverkehr sind die jeweiligen Landkreise. Der Landkreis schreibt die zu bedienenden Linien aus, bezahlt dafür und bestimmt in der Folge, was wann wo gefahren wird. So weit so gut. Problematisch wird es, wenn die Verkehrsunternehmen Landkreisgrenzen überfahren. Denn dann müssen die Fahrpläne und eingesetzten Linien mit dem jeweils anderen Landkreis abgestimmt werden. Besonders schwierig scheint das zu sein, wenn es sich dabei um Schulbus-Verkehr handelt. Denn auch weiterführende Schulen sind ja zumeist in der Trägerschaft des jeweiligen Landkreises. Im Klartext bedeutet das also, dass ein Landkreis dafür sorgen soll, dass potenzielle Kunden seines Schulangebots die eines anderen nutzen können. Und dafür – wie oben ausgeführt – sollen sie auch noch bezahlen. Ist das richtig? Ich meine, ja. Zumindest so lange wie jeder Kreis sein eigenes Bus-Süppchen kocht. Denn der ÖPNV hat für die Kunden da zu sein und nicht umgekehrt. Denen ist es übrigens egal, ob die zu bedienenden Linien in Saarbrücken oder St. Wendel ausgeschrieben und bestellt werden. Hauptsache, die Busse fahren.

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