Wenn Menschen aus der Zeitfalle nicht mehr raus kommen

Neunkirchen/Nahe. De Saar-Landfrauen Bostalsee starteten mit einer Autorenlesung ihr Herbst- und Winterprogramm im Gasthaus "Zum Schützenhof" in Neunkirchen/Nahe. Zu der Autorenlesung mit Karl Josef Boussard "Auf die Zukunft einlassen" kamen mehr als 30 Mitglieder und interessierte Bürger

Neunkirchen/Nahe. De Saar-Landfrauen Bostalsee starteten mit einer Autorenlesung ihr Herbst- und Winterprogramm im Gasthaus "Zum Schützenhof" in Neunkirchen/Nahe. Zu der Autorenlesung mit Karl Josef Boussard "Auf die Zukunft einlassen" kamen mehr als 30 Mitglieder und interessierte Bürger. Karl Josef Boussard, Ausbildungsleiter der ehemaligen Saarbergwerke, stellte sein Buch "Auf die Zukunft einlassen" vor. Mit seiner ersten Leseprobe "Alltag eines menschlichen Roboters" verdeutlichte er, dass inzwischen fast überall anzutreffende Zeitproblem. "Die Menschen finden im hektischen Alltag kaum mehr einen Ort des Rückzugs und laufen Gefahr, in eine Zeitfalle zu geraten."Der Autor spricht in seinem Buch unbequeme gesellschaftliche Themen an, die ansonsten gerne verdrängt werden. "Wir leben in einer sich selbst auflösenden Gesellschaft, wollen Symptome nicht sehen und lehnen Herausforderungen ab. Die Wahrnehmungen von Entscheidungsträgern und Bürgern gehen weit auseinander. Ich kritisiere fehlende Wertschätzung untereinander, fehlendes Unrechtsbewusstsein und einen stark ausgeprägten Individualismus. Auf dieser Basis kommen wir in der Gesellschaft nicht weiter. Mein Ziel ist es, Denkanstöße zu geben und für eine Bewusstseinsveränderung im Sinne des Allgemeinwohls zu werben."Karl Josef Boussard machte in seinen Ausführungen deutlich, dass nach seiner Ansicht politische Forderungen nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf und nach Bildung solange verpuffen, bis daraus konkrete Handlungen werden. In der Diskussion wurden bei diesen Kernthemen Defizite festgestellt. Viele Frauen sehen Erziehung und Hausarbeit nicht gewürdigt. Die Kinderbetreuung sei, weil in vielen Fällen beide Partner arbeiten müssen, nach wie vor ein Problem. Die Bereitstellung von Krippenplätzen sei ein guter Anfang, aber die soziale Entwicklung der Kleinkinder beginne in der Familie. red

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