Von Kelten, Römern und Wendelinus

Nohfelden. Mit unheimlich viel Wissen ausgestattet, besonders über die Zeit von 500 vor Christus bis heute, stand Manfred Peter aus Luxemburg, ein gebürtiger Primstaler, am Freitag beim sechsten Nohfelder Geschichtsabend am Rednerpult

Nohfelden. Mit unheimlich viel Wissen ausgestattet, besonders über die Zeit von 500 vor Christus bis heute, stand Manfred Peter aus Luxemburg, ein gebürtiger Primstaler, am Freitag beim sechsten Nohfelder Geschichtsabend am Rednerpult. Nur für ein paar Einzelheiten benutzte er ein Manuskriptblatt und sprach sonst vor mehr als 100 Besuchern frei, locker und äußerst unterhaltsam über die Geschichte des St. Wendeler Landes während fünf großer Epochen. Er erzählte von der Zeit der Kelten 500 Jahre vor Christi Geburt, der so genannten Latène-zeit, die er in drei Abschnitte aufteilte. Der erste Abschnitt sei für diese Region deshalb sehr bedeutsam gewesen, weil sich in ihr der Wechsel von der Bronze- zur Eisengewinnung vollzogen habe. Unzählige Funde würden heute davon erzählen. In die Spätlatènezeit sei der Bau des keltischen Ringwalles in Otzenhausen gefallen. "Vermutlich hat man sechs bis zehn Jahre lang daran gearbeitet", sagte der Referent. "Nur ein hervorragender Organisator hat das zu Wege bringen können." Manfred Peter glaubt, dass es der Keltenfürst Indutiomarus gewesen sei, einer der bedeutenden Gegenspielers von Julius Caesar. In der römischen Epoche, die bis 496 gedauert habe, sei Trier als Zentrum der römischen Macht entstanden. Der Feldherr Varus habe überall in der Region seine Spuren hinterlassen. Möglicherweise gehe auch der Tholeyer Palast auf ihn zurück. Im frühen Mittelalter, der fränkischen Epoche, die bis 962 gedauert habe, sei das Tholeyer Kloster entstanden. Manfred Ludwig kam auch auf die Herkunft des heiligen Wendelinus zu sprechen. Seiner Überzeugung nach sei er ein Ire gewesen. Sein angenommenes Todesjahr könne auch etwa zehn Jahre später gelegen haben, nicht 617, sondern 627. Über das Mittelalter, in dem die meisten Dörfer dieser Region entstanden sind und auch die Wendelinus-Basilika gebaut wurde, gelangte der Redner bis in die Neuzeit.Der Vorsitzende des Nonnweiler Vereins für Heimatkunde, Edgar Schwer aus Otzenhausen, sprach nach dem Vortrag über das gerade herausgekommene Buch "Der Holzhauserhof und seine Geschichte". Sein Autor, Helmut Weiler aus Türkismühle, dankte allen, die ihm Material dafür zur Verfügung gestellt haben. Der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit sagte: "Ich freue mich, dass der Zuspruch zu den Nohfelder Geschichtsabenden ungebrochen ist." "Der Holzhauserhof und seine Geschichte", 161 Seiten, 13 Euro. Erhältlich bei der Gemeinde Nohfelden und im Buchhandel, oder beim Verein für Heimatkunde Nonnweiler, Tel. (06873) 77 16.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort