Verspätete Eisheilige?

Mit Blitz und Donner ist unser freundliches Frühsommerwetter in der vergangenen Woche zu Ende gegangen. Feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum löste vielerorts teils recht kräftige Schauer und Gewitter aus, die örtlich für über zehn Liter Regen auf den Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit sorgten

Mit Blitz und Donner ist unser freundliches Frühsommerwetter in der vergangenen Woche zu Ende gegangen. Feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum löste vielerorts teils recht kräftige Schauer und Gewitter aus, die örtlich für über zehn Liter Regen auf den Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit sorgten. Die Vegetation freut sich über das kühle Nass, denn davor hatte es mancherorts über zehn Tage am Stück nicht mehr geregnet. Mittlerweile positioniert sich über dem Nordmeer ein kräftiges Hochdruckgebiet, das seine Fühler über Skandinavien nach Süden ausstreckt. Folglich steigt auch bei uns der Luftdruck. Die Schauer lassen nach und die Sonnenanteile nehmen zu. In der zweiten Wochenhälfte wird es nach jetzigem Stand sogar richtig sonnig. Da der Wind aber aus Nordosten zu uns weht, erreichen die Temperaturen tagsüber meist nur Höchstwerte um 20 Grad Celsius, und in den Nächten kann es empfindlich kalt werden. In einigen Muldenlagen im Hochwald kann es zur Wochenmitte örtlich sogar leichten Bodenfrost geben. Zwar sind die "Eisheiligen", die regelmäßig um den 14. Mai herum für kalte Temperaturen in Mittel-Europa sorgen, offiziell vorbei, aber Kaltlufteinschübe aus Nord kann es noch bis weit in den Juni hinein geben - Stichwort: Schafskälte. Ich möchte Ihnen kurz ein interessantes Naturphänomen vorstellen, welches sich im Vorfeld des schweren Erdbebens in China vergangene Woche ereignet hat. Wenige Tage vor der Katastrophe krochen viele Tausende Kröten aus ihren Erdverstecken und hüpften durch die Stadt Mianyang, welche nur wenige Hundert Kilometer östlich vom Epizentrum des Bebens liegt. Scheinbar hatten sie schon im Vorhinein die kommende Gefahr erkannt, genauso wie viele Schlangen im Februar 1979, als sie vor einem verheerenden Erdbeben im Nordosten Chinas frühzeitig aus ihrer Winterstarre erwachten und sich in Sicherheit brachten. Damals erkannten Seismologen die drohende Gefahr und evakuierten einige Städte. Dieses Mal war der Mensch leider der Verlierer.

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