Öffentlicher Personennahverkehr Verkehrsclub VCD fordert neue ÖPNV-Tarifstruktur

St. Wendel · VCD: Saarland soll verkehrspolitische Prioritäten neu definieren – Keine Tarif-Erhöhug zum Jahreswechsel.

() Der saarländische Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hat das Engagement der neuen Führung beim saarländischen Verkehrsverbund saarVV begrüßt, darunter das neue Jobticket und die Verwirklichung einer langjährigen VCD-Forderung: Die Kurzstreckenfahrkarte zur Fahrt über über Wabengrenzen hinweg.

Ein völlig neues Tarifmodell sei jedoch überfällig. Der VCD begrüße daher die Begutachtung möglicher Szenarien, wie beim Runden Tisch Mobilität Ende September vereinbart, heißt es dazu in einer Mitteilung des Verkehrsclubs. Sollte das Saarland jedoch am Wabenmodell im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) festhalten, müssen aus Sicht des VCD die Tarifwaben zur Fahrpreis-Berechnung wesentlich größer sein als bislang und ohne Zählwaben auskommen. „Bisher gibt es eingeschobene Waben ohne Haltestelle, die rein der Preiserhöhung dienen“, erklärt der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Werner M. Ried.

Außerdem müsse die Landesregierung einer erneuten Fahrpreis-Erhöhung zum Jahreswechsel, wie bisher vertraglich dem saarVV zugestanden, entgegen treten: „Ein Verkehrs- und Wirtschaftsministerium, das Millionen in die Förderung neuer Fluglinien und in eine touristische Halden-Seilbahn steckt, muss in den ÖPNV erst recht investieren. Alles andere wäre ein Verlust an Glaubwürdigkeit“, erklärt Ried. „Ein Großteil der Saar-Bevölkerung nutzt täglich den ÖPNV und ist davon abhängig – ganz im Gegensatz zum Flugverkehr und zur Haldenseilbahn.“ Klimawandel und Verkehrswende würden aus Sicht des VCD den Ausbau des ÖPNV erfordern. Die Saar-Verkehrspolitik müsse sich stärker am Mehreits-Bedarf ausrichten und die knappen Gelder entsprechend lenken.

In der Vorwoche hatten bereits der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) und Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD) Änderungen im Tarfisystem des saarVV angemahnt. Zuvor hatte die SZ die Probleme von Eltern geschildert, die ihre Kinder in Schulen außerhalb des Landkreises schicken und dafür tief in die Tasche greifen müssen.

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