Von der Bütt zur Kabarettbühne

Tholey · „Goldene Zeiten“ herrschten im Tholeyer Rathaussaal. Die Brühllerchen, auch bestens bekannt aus der Fastnacht, präsentierten dort ihr gleichnamiges Programm. Hintersinnige Texte und mitreißende Musik begeisterten die Zuhörer.

 Nah dran am Publikum waren die Brühllerchen bei ihrem Auftritt im gut gefüllten Tholeyer Rathaussaal. Foto: Eric Hülsberg

Nah dran am Publikum waren die Brühllerchen bei ihrem Auftritt im gut gefüllten Tholeyer Rathaussaal. Foto: Eric Hülsberg

Foto: Eric Hülsberg

Hinter den Kulissen herrscht eine professionell angespannte Stimmung. Das zehnköpfige Team der Brühllerchen bereitet sich auf ihren Auftritt vor. "Lampenfieber gehört einfach dazu. Jeder geht anders damit um. Manche brauchen noch einige Zeit völliger Ruhe und Konzentration. Andere spielen ihre Instrumente ein, wieder andere erzählen Witze", erzählt Brühllerche Dorothee Henkes. Vor den Kulissen warten etwa 100 Gäste auf den Programmbeginn. Bei ihrem Kabarettabend in Tholey legen die Brühllerchen wieder den Finger in so manche Wunden der Gesellschaft. Sie präsentieren satirisch gewürzte Gesang-Arrangements, in denen sie politische, gesellschaftliche und vielen andere Themen aufs Korn nehmen.

Unter dem Titel "Goldene Zeiten?!" brennt die Gruppe sodann ein zweistündiges musikalisch-kabarettistisches Feuerwerk ab, bei dem die große Politik ebenso ihr Fett abbekommt wie die schöne neue Welt, die mittlerweile für alles und jedes die passenden App parat hat. Das gemischte Ensemble überzeugt dabei nicht nur mit seinen hintersinnigen und geistreichen Texten, sondern auch durch große Musikalität mit satirischen Interpretationen bekannter Melodien und Eigenkompositionen.

Mit starken Führungsstimmen, eingebettet in Chor- oder A-Capella-Gesang oder in Begleitung von verschiedenen Instrumenten, überzeugt die Formation durch viele Facetten. Erhard Henkes beobachtet während des Auftritts, wie das Publikum in Tholey langsam locker wird: "Anfangs nahm ich ein konzentriertes, aufmerksam zuhörendes Publikum wahr, das dann von Titel zu Titel immer lockerer wurde und im zweiten Programmteil toll mitging und mitklatschte", wird er hinterher berichten. "Die Standing Ovations und der beeindruckende Applaus haben uns gezeigt, dass jeder an diesem Abend großen Spaß hatte."

Doch noch einmal zurück zum Thema Lampenfieber. Die Brühllerchen stehen das ganze Jahr über bei verschiedenen Veranstaltungen auf der Bühne und sind fast schon alte Hasen im Showgeschäft. Doch auch nach so vielen Auftritten gehört Nervosität noch immer dazu. "Egal, wie groß oder klein der Saal ist, in dem wir musizieren; angespannt sind die meisten von uns immer noch. Aber wenn die ersten Töne gesungen und die ersten Instrumente angespielt sind, vergeht die Aufregung ganz schnell und es bleibt der Spaß am gemeinsamen Vortrag", sagt Erhard Henkes von den Brühllerchen.

Gegründet wurden die Brühllerchen bereits 1999, um bei den Hasborner Kappensitzungen das Dorfgeschehen musikalisch zu karikieren. Das heutige Ensemble steht seit 2010 gemeinsam auf der Bühne. Das Programm wurde rasch ausgebaut, neben Gitarre und Klavier werden nun auch Trompete, Tenorhorn oder Akkordeon, Cajon und verschiedene Percussion-Instrumente eingesetzt. Das Textrepertoire wurde um allgemeine und politische Themen erweitert und auf witzige und ironische Weise musikalisch interpretiert.

diebruehllerchen.jimdo.com

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