Verbraucherzentrale: Heizungen jetzt überprüfen

St. Wendel · Die technischen Details ihres Heizsystems sind für die meisten Menschen, zumal im Vorfrühling, eher von mäßigem Interesse. Dabei ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Anlage gründlich auf Vordermann bringen zu lassen und dann in der nächsten Heizperiode von einem niedrigeren Energieverbrauch zu profitieren. Davon ist die Verbraucherzentrale überzeugt.

Eine effiziente Maßnahme der Heizungsoptimierung stellt Helmut Pertz, Energieexperte der Verbraucherzentrale, vor: den hydraulischen Abgleich.

"Bei vielen Heizungsanlagen gelangt in einige Heizkörper zu wenig, in andere aber zu viel Heizwasser", erklärt Helmut Pertz das Problem. Um sicher zu stellen, dass Räume mit "unterversorgten" Heizkörpern trotzdem ausreichend beheizt werden, wird häufig die Umwälzpumpe auf eine höhere Stufe eingestellt sowie eine höhere Heizkurve gewählt. Dies hat jedoch unerwünschte Nebeneffekte. So führen höhere Heizmitteltemperaturen zu erhöhten Wärmeverlusten, und das zu warme rückfließende Heizwasser verschlechtert den Wirkungsgrad des Heizkessels. Zudem kann es in den "überversorgten" Heizkörpern durch zu hohe Volumenströme zu störenden Fließgeräuschen kommen.

"Hier schafft ein hydraulischer Abgleich Abhilfe", verspricht Helmut Pertz. Dabei wird die Anlage durch richtige Einstellung der Heizkörperventile so reguliert, dass die richtigen Mengen Heizwasser in jeden Heizkörper gelangen. Sind noch keine voreinstellbaren Heizkörperventile vorhanden, so ist laut Pertz ein Austausch notwendig.

Nachdem der hydraulische Abgleich durchgeführt wurde, kann die Heizkurve reduziert und eine kleinere Pumpenstufe gewählt werden. In diesem Zusammenhang solle auch geprüft werden, ob bereits eine Hocheffizienzpumpe vorhanden ist. Eine solche Pumpe spare gegenüber älteren, oft überdimensionierten Modellen bis zu 80 Prozent Strom ein, so der Experte.

Auch das Heizsystem laufe nach dem hydraulischen Abgleich effizienter und benötige deutlich weniger Heizenergie. Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich betragen laut Pertz zumeist unter 1000 Euro - abhängig davon, ob und welche Komponenten ausgetauscht werden müssen.

Bei allen Fragen zur Heiztechnik hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Termine können unter Tel. (08 00) 8 09 80 24 00 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungsstützpunkten vereinbart werden. In St. Wendel finden die Beratungen in der Welvertstraße 2 im Besprechungsraum statt. Terminvereinbarung beim Umweltamt, Tel. (0 68 51) 8 09 19 22. In Tholey finden die Beratungen im Rathaus statt. Terminvereinbarung, Tel. (0 68 53) 50 80.

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