Kartoffeln gepflanzt Theleyer Kinder sind echte Gartenbauer

Theley · Die Wackelzahnkinder des Theleyer Kindergartens packten voller Eifer bei der Pflanzaktion mit dem örtlichen Obst- und Gartenverein mit an.

 Gemeinsam am Hochbeet: Die Wackelzahnkinder des Theleyer Kindergartens sind schon wahre Experten in Sachen Gartenarbeit. Sie pflanzten Kartoffeln und Zwiebeln ein.

Gemeinsam am Hochbeet: Die Wackelzahnkinder des Theleyer Kindergartens sind schon wahre Experten in Sachen Gartenarbeit. Sie pflanzten Kartoffeln und Zwiebeln ein.

Foto: Marion Schmidt

Eine naturnahe Lehrstunde in Sachen Gartenarbeit und Anbau regionaler Produkte erlebten vergangene Woche 34 Kinder der Wackelzahngruppe der Theleyer Kindertagesstätte Schlaumäuse. Im benachbarten Pfarrgarten trafen sich die Vorschulkinder vormittags mit Dieter Sträßer vom Theleyer Obst- und Gartenbauverein sowie Michael Keller, Diplom-Biologe vom Landkreis St. Wendel. Auf dem Programm stand eine Pflanzaktion von Kartoffeln und Zwiebeln.

Pünktlich zur verabredeten Zeit marschierten die Kinder in Reih und Glied mit ihren blauen Hauswirtschaftsschürzen in den Pfarrgarten und staunten nicht schlecht. Denn um die Hochbeete lagen einige Ostereier verteilt, die darauf warteten, von den Kindern eingesammelt zu werden. Begleitet werden die Kinder von ihren Erzieherinnen Silvia Bard und Heike Klein. Auf Kommando legten die Kinder dann los und bereiteten das Beet mit kleinen Rechen für das Pflanzen der Kartoffeln vor.

Die Theleyer Kindergartenkinder sind schon kleine Experten in Sachen Anbau regionaler Produkte. Dieter Sträßer, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, ist den Kindern bereits bestens bekannt. Denn seit drei Jahren begleitet er die Kindergartenkinder bei der Hege und Pflege des Pfarrgartens. „In unserem pädagogischen Programm legen wir viel Wert auf gesunde Ernährung und wollen den Kindern die Bedeutung des ökologischen Anbaus vermitteln. Unsere Impulse sollen über die Kinder auch die Eltern erreichen“, berichtet Michael Krämer, der Leiter des Kindertagesstätte.

In Zeiten der Verfügbarkeit von Lebensmitteln aus der ganzen Welt und zu jeder Jahreszeit ginge bei den Kindern das Gefühl für saisonale heimische Produkte verloren. Stellenweise bekäme man von manchen Kindern zu hören, dass Salat in einer Plastiktüte wachse. „Erdbeeren stehen bei uns nur dann auf dem Speiseplan, wenn sie auch tatsächlich in unserer Region reif zum Ernten sind“, ergänzt Erzieherin Silvia Bard. Jeden Morgen bereiten sie und ihre Kollegin Heike Klein gemeinsam mit den Kindern ein gesundes Frühstück. Dabei erleben die Erzieherinnen oft einen schönen Ping-Pong-Effekt, wenn sie ein Schälchen mit Obststückchen auf den Tisch stellen. „Sobald ein Kind zugreift, sind andere Kinder auch schnell dabei und ruckzuck ist das Obst verspeist“, verrät Heike Klein. Auf die Pflanzaktion der Kartoffeln haben die Erzieherinnen die Kinder fantasievoll vorbereitet. Neben dem Kochen von Kartoffelgerichten standen Bastel- und Leseaktionen auf dem Programm. Silvia Bard: „Die Gartenarbeit hier draußen ergänzt wunderbar unser pädagogisches Konzept. Wir versuchen die Kinder spielerisch für eine gesunde Ernährung mit heimischen Lebensmitteln zu begeistern.“ Und das klappt wie am Schnürchen. Das Gedränge am Hochbeet ist groß. Nachdem alle Kartoffeln verbuddelt sind, segnet Pastor Leidinger das neue Kartoffelbeet. Gartenfachmann Dieter Sträßer ist zufrieden: „Jetzt in diesem Alter kann man die Kinder auf so einfache Weise für die Gartenarbeit gewinnen und ihnen Lust auf regionale Produkte machen.“ Eine kleine Fachfrau ist bereits Marlene Dewes. Die Gartenarbeit ist ihr quasi in die Wiege gelegt, denn Dieter Sträßer ist ihr Großvater. „Ich helfe meinem Opa oft beim Pflanzen. Besonders gerne esse ich selbst gemachte Kartoffelsuppe“, verrät Marlene. Max und Jakob schwärmen besonders von den selbst gemachten Pommes: „Wir haben Kartoffeln in Streifen geschnitten und dann im Ofen mit Öl gebacken.“ Nachdem die Kinder die Kartoffeln gepflanzt haben inspizieren sie mit Biologe Michael Keller das große Bienenhotel, das am Rande des Pfarrgartens geschützt vor einer Hecke steht. In leicht verständlichen Worten erklärt er den Kindern, wie ein Bienenstock funktioniert. „Wenn es warm wird, kann man beobachten, wie die Bienen herauskommen“, erzählt er den Kindern.

 Nahaufnahme: Marlene Dewes (Bildmitte) ist schon eine Fachfrau in Sachen Gartenarbeit.

Nahaufnahme: Marlene Dewes (Bildmitte) ist schon eine Fachfrau in Sachen Gartenarbeit.

Foto: Marion Schmidt

Zum Abschluss der Aktion singen die Kinder mit ihren Erzieherinnen ein Pflanzlied. In den nächsten Wochen können die Theleyer Kindergartenkinder täglich das Wachstum der Kartoffeln beobachten. Bis es an die Ernte geht, wird erst einmal überlegt, wie die Kartoffeln weiterverarbeitet werden.

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