Nach zehn Jahren Hofgut ist für Pächterin Schluss

Theley · Bianka Malick-Meggiorini spricht über die Gründe ihres Abschieds

 Hotelpächterin Bianka Malick-Meggiorini am Tor zum Innenhof des Hofguts Imsbach. Ende August hört sie auf. Fotos: Schneider

Hotelpächterin Bianka Malick-Meggiorini am Tor zum Innenhof des Hofguts Imsbach. Ende August hört sie auf. Fotos: Schneider

Gleich zwei Pachtverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten regeln den Betrieb von Hotel, Restaurant und Tagungszentrum auf dem Hofgut Imsbach (wir berichteten). Der Vertrag zwischen Grundstückseigentümer Naturlandstiftung Saar und Pächter Vendis Gastro GmbH & Co. KG endet zum 31. Dezember und wird nicht verlängert. Letzerer wiederum hat das Objekt an die M & M Gastro GmbH verpachtet. Deren Geschäftsführerin Bianka Malick-Meggiorini hätte im Frühjahr die Option gehabt, ihren Vertrag um fünf Jahre zu verlängern. Hat sich aber dagegen entschieden. Ihr Wirken auf dem Hofgut Imsbach endet zum 31. August. Das Dilemma: Eine direkte Nachfolge kann es nicht geben, weil der Vertrag zwischen Naturlandstiftung Saar und Pächter Vendis Gastro noch bis Ende des Jahres läuft. Somit wird das Hotel mindestens von September bis Dezember leer stehen. Ein neuer Pächter könnte seine Arbeit ab 1. Januar 2018 aufnehmen.

"Ich hätte mir gewünscht, dass es direkt weitergeht. Das wäre auch für meine Mitarbeiter toll gewesen", sagt Malick-Meggiorini. Nach zehn Jahren das Hofgut Imsbach zu verlassen, sei eine persönliche Entscheidung gewesen. Ihr Team, das inklusive Aushilfen aus 30 bis 40 Mitarbeitern besteht, habe sie darüber informiert. Einige hätten bereits neue Jobs gefunden, andere suchen noch. "Ich habe viel Herzblut in dieses Hotel gesteckt", sagt die Geschäftsfrau. "Aber der Erfolg kam auch durch die Mitarbeiter." Einige seien seit 2007 hier.

Es ist ein sonniger Morgen auf dem Hofgut Imsbach. Das Team bereitet sich auf neue Gäste vor. In wenigen Stunden wird eine Reisegruppe erwartet. "Unsere Zimmerauslastung liegt bei guten 60 Prozent", informiert Malick-Meggiorini. Das Restaurant sei an den Wochenenden immer ausgebucht. Gäste müssten rechtzeitig reservieren, um einen Platz zu bekommen. Seit bekannt ist, dass das Hofgut-Hotel künftig nicht mehr unter ihrer Leitung stehen wird, habe die Pächterin viele positive Rückmeldungen bekommen. Balsam auf ihre Seele. Denn die Tatsache, dass der Geschäftsführer der Naturlandstiftung Saar, Eberhard Veith, von Beschwerden bezüglich der Gastronomie sprach, habe sie getroffen. Auf Plattformen, welche Restaurants bewerten, habe das Hofgut Imsbach bis auf wenige Ausreißer fast volle Punktzahl erreicht. Auf Hotelbewertungsportalen im Netz gibt es Empfehlungsraten zwischen 89 (49 Bewertungen) und 100 Prozent. "Allein im vergangenen Jahr hatten wir 96 Hochzeiten", nennt Malick-Meggiorini ein wichtiges Standbein.

 In der Kapelle des Hofguts Imsbach finden pro Jahr viele Trauungen statt.

In der Kapelle des Hofguts Imsbach finden pro Jahr viele Trauungen statt.

Seit 20 Jahren ist die Geschäftsfrau im Bereich Gastronomie tätig. Ehe sie 2007 nach Theley kam, war sie zehn Jahre lang für das Hotel Restaurant Burg Kerpen in Illingen verantwortlich. Wie es jetzt für sie weitergeht, weiß sie noch nicht. "Ich bin für alles offen." Aber noch will sie gar nicht an den Abschied denken. In den nächsten Monaten gibt es noch viel zu tun, sind bereits Hochzeitsfeiern terminiert. "Es war eine tolle Zeit, und wir machen noch bis zum 31. August einen guten Job." Von ihren Gästen will sich Malick-Meggiorini mit - wie sie sagt - sehr persönlichen Worten auf der Internetseite des Hotels verabschieden: "Nach zehn Jahren des Wirkens im Hofgut Imsbach, möchte ich meine Arbeit friedlich beenden und bleibe dabei meinem Stil treu. [...] Mein Team und ich sind Gastgeber aus Leidenschaft, das ist unabhängig von irgendwelchen Zeiträumen. [...] Wer nach mir hierher kommt, dem wünsche ich viel Erfolg."

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