Leser wandern zum Schaumberg

Tholey. Noch bevor die Wanderung losging, konnte Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt die frohe Botschaft verkünden: Die Schaumberg-Tafeltour hat für drei weitere Jahre das deutsche Wandersiegel erhalten. Wegen Verbesserungen ist der Premiumwanderweg vom deutschen Wanderinstitut mit 52 Punkten bewertet worden. Das sind acht mehr als bisher

Tholey. Noch bevor die Wanderung losging, konnte Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt die frohe Botschaft verkünden: Die Schaumberg-Tafeltour hat für drei weitere Jahre das deutsche Wandersiegel erhalten. Wegen Verbesserungen ist der Premiumwanderweg vom deutschen Wanderinstitut mit 52 Punkten bewertet worden. Das sind acht mehr als bisher. Dass der Rundweg durch das Schaumberger Land nun noch attraktiver ist, davon konnten sich die rund 70 Teilnehmer an der SZ-Leserwanderung am vergangenen Freitag, 29. Mai, überzeugen. Kurz nachdem sich die Wanderer auf Schusters Rappen gemacht hatten, blieben sie an einem Relikt aus römischer Zeit stehen. Denn unweit vom Rathaus, dem Start- und Zielpunkt der Schaumberg-Tafeltour, fand man Überreste einer Römer-Straße. Bürgermeister Schmidt erklärte den Wanderern, dass auf dem Gebiet der Gemeinde einmal ein Kreuzungspunkt zweier antiker Verkehrsachsen gewesen sei. "Berggang einschalten", sagte Elfriede Straß zu ihrem Mann Werner, als es einen schmalen Pfad zum Schaumberg hinaufging. Sattgrüne Pflanzen hatten sich dort so über den Weg gewölbt, dass man glaubte durch einen Tunnel aus Blätterzweigen zu wandern. SZ-Leserin Elfriede Straß aus Alsweiler hatte Urlaub. Doch statt wegzufahren, blieben sie und ihr Mann zu Hause, um in heimischen Gefilden zu wandern. So ist das Ehepaar schon den Nohfelder Bärenpfad gegangen, der erst vor kurzem eröffnet worden ist. "Früher sind wir in den Pfälzer Wald zum Wandern gefahren", erzählte Elfriede Straß, als die Schaumberg-Tafeltour an einer dicken Buche vorbeiführte. "Aber im St. Wendeler Land ist es so schön, da muss man nicht wegfahren." Nach einem Flachstück, auf dem sich der Atem erholen konnte, ging es wieder bergauf. Es roch nach frisch geschnittenem Holz, als der Pfad so schmal wurde, dass die Wanderer im Gänsemarsch hintereinander gehen mussten. "Das haben sie neu gemacht", erzählte ein Mann und zeigte auf neue Geländerstücke an der Wurzelsteige. "Daran kannst du dich hochziehen wie der Hermann Josef", sagte der Mann zu seiner Begleitung. Gemeint war Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, der zurückrief: "Das habe ich gehört. Was meinst du, warum ich den Hund dabei habe?" An der Seite des Verwaltungschefs, der sich gerade mit SZ-Redakteur Dagobert Schmidt unterhielt, marschierte Border-Collie-Hündin Angie. Der CDU-Bürgermeister flachste, dass der Hund schon so hieß, bevor Angela "Angie" Merkel Bundeskanzlerin geworden sei.Tolle Fernsicht vom Plateau Vorbei am Klapperstorchstein, der aus keltischer Zeit stammt, ging es hinauf zum Schaumbergplateau. Dort erklärte Bürgermeister Schmidt den Wanderern, wie der Turm umgestaltet werden soll. Und wer an den Rand des Plateaus trat, dem bot sich bei klarem Frühlingswetter eine tolle Fernsicht. Peter Bständig und Albert Dörr setzten sich wieder an die Spitze der Wanderer. Die beiden Wege-Scouts haben nicht zuletzt dazu beitragen, dass das deutsche Wanderinstitut die Schaumberg-Tafeltour höher bewertet hat. Denn die Route führt nun noch öfter über Wald- und Feldwege, was positiv vom Institut bewertet wird. An der Blasiuskapelle boten Landfrauen sowie Bedienstete der Gemeinde Tholey den Wanderern eine Stärkung an. Es gab Lyoner mit Weck und Senf sowie Sprudel, Schorle und Bier. Neue Energie und eine Erfrischung konnte man gut gebrauchen, schließlich war noch der Anstieg zur Afrika-Kapelle zu bewältigen. Wer diese passierte, hatte es fast schon gepackt. Denn von hier ging es bis zum Rathaus fast nur noch bergab.

Auf einen BlickDie Schaumberg-Tafeltour ist der älteste Premiumwanderweg im Kreis St. Wendel. Zwischen 300 und 560 Meter über Normalnull sind 486 Höhenmeter zu überwinden. Den mittelschweren Rundweg, der 11,2 Kilometer lang ist, kann man gemütlich in vier bis fünf Stunden erwandern. Entlang der Strecke gibt es Sitzgelegenheiten zum Rasten, und Info-Tafeln erklären Wissenswertes. Schilder mit einer schwarzen Kochmütze auf weißem Grund weisen den Weg. Die empfohlene Gehrichtung ist im Uhrzeigersinn. Start- und Zielpunkt des Premiumwanderweges ist das Rathaus. Am Tholeyer Marktplatz liegt auch die Hotellerie Hubertus. Es ist mit den Besitzern ausgemacht, dass Leute dort mit Wanderkleidung einkehren können. Schließlich gehören kulinarische Genüsse ebenfalls zu den Merkmalen schöner Tafeltouren. mic

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