Hilferuf vom Schaumberg

Tholey · Das Erlebnisbad in Tholey war das erste Spaßbad im Saarland. Mittlerweile ist es für die Gemeinde kaum noch zu finanzieren. Bürgermeister und Stadtrat fordern daher, dass sich an regional bedeutsamen Bädern auch Kreise und Land beteiligen.

 Das Erlebnisbad in Tholey gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen im Kreis St. Wendel. 200 000 Besucher kommen pro Jahr. Unser Foto entstand beim 20-jährigen Jubiläum im Juli 2014. Foto: B&K

Das Erlebnisbad in Tholey gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen im Kreis St. Wendel. 200 000 Besucher kommen pro Jahr. Unser Foto entstand beim 20-jährigen Jubiläum im Juli 2014. Foto: B&K

Foto: B&K

Mit kleinen und größeren Veränderungen versuchen die Verantwortlichen des Freizeitbades am Schaumberg seit Jahren, das Defizit zu verringern: kürzere Öffnungszeiten, neue Dienstleistungsverträge für Technik und Reinigung und höhere Eintrittspreise gehören dazu, aber auch Energieeinsparungsprojekte. So wird zum Beispiel das Außenbecken im Winter nicht mehr beheizt. In vielen Schritten hat die Gemeinde seit 2011 so 600 000 Euro gespart. Ab kommendem Jahr wird zudem die Gastronomie des Bades nicht mehr in Eigenregie geführt, sondern verpachtet.

Trotz aller Sparbemühungen wird das Erlebnisbad immer auf Zuschüsse angewiesen sein. Darauf hat die Unternehmensberatung Altenburg in einem Gutachten hingewiesen. Dietmar Altenburg sagte im April 2014 im Gemeinderat: "Bäder dieser Art sind Zuschussbetriebe. Man bekommt diese nicht zum Nulltarif." Dieser Bädertyp sei auch nicht zu privatisieren. Der Private könne nicht günstiger wirtschaften, müsse aber Geld verdienen.

Tholey hat sich laut Altenburg im Vergleich mit den anderen Freizeitbädern als "günstiger Allrounder" positioniert. Die Konkurrenz ist allerdings in den vergangenen Jahren deutlich größer geworden: Calypso in Saarbrücken (2001), "Das Bad" in Merzig (2003), "Das Blau" in St. Ingbert (2005), das Wendelinusbad in St. Wendel (2008) und das Freizeitbad im Ferienpark am Bostalsee (2013). Zudem kommen unter der Woche deutlich weniger Kinder ins Bad, eine Folge der Nachmittagsbetreuung.

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