Besonderer Einsatz Feurige Feier mit einem Happy End

Theley · Eigentlich wollte eine Gruppe Kinder im Wald spielen. Doch dann entdeckten sie Flammen und handelten sehr besonnen.

 Feuerwehrleute löschen die etwa fünf mal fünf Meter große Brandstelle noch mal gründlich ab. Die Kinder hatten aber schon gute Vorarbeit geleistet.

Feuerwehrleute löschen die etwa fünf mal fünf Meter große Brandstelle noch mal gründlich ab. Die Kinder hatten aber schon gute Vorarbeit geleistet.

Foto: Dirk Schäfer/Feuerwehr

„Geburtstag in Flammen“: Mit diesem Spannung verheißenden Betreff, der auch gut und gerne der Titel eines Romans sein könnte, hat sich die neunjährige Finnja an die Redaktion gewandt. In ihrer Mail berichtet sie von einer Geburtstagsfeier nahe des Hofguts Imsbach, die so ganz anders verlief als geplant. Die Neugierde der Redaktion ist geweckt. Wie kam es zu der feurigen Feier?

Eine Gruppe von zehn Kindern, darunter auch Finnja, war in der vergangenen Woche mit Erlebnispädagogin Mercedes Oeß im Wald unterwegs. „Wir wollten ein Spiel spielen“, berichtet sie. Doch dieser Plan wurde zunächst von einer Wildschweingruppe durchkreuzt. „Es waren große und kleine“, präzisiert Finnja. Wobei die Waldbewohner sie anscheinend nicht so sehr beeindruckten wie das, was noch folgen sollte.

„Nach dieser Aufregung Nummer eins haben wir uns einen neuen Platz für unser Spiel gesucht“, erinnert sich Oeß. Doch da wartete auch schon Aufreger Nummer zwei. „Wir haben es qualmen gesehen“, berichtet Finnja. Das habe den Kindern zunächst Angst gemacht. Weshalb sie zu den Erwachsenen rannten und Bescheid gaben. Erlebnispädagogin Oeß verständigte daraufhin die Feuerwehr.

Nach dem ersten Schreck entschlossen sich die jungen Partygäste, selbst etwas zu tun. „Als wir alle zusammen noch mal zu dem Feuer gegangen sind, hatte ich auch keine Angst mehr“, verrät Finnja. Eimerweise schleppten die Kinder Wasser an, um die Flammen zu löschen. Denn die loderten nahe einer uralten Eiche.

„Eine Fläche von fünf auf fünf Meter hat gebrannt“, bestätigt Marco Ames, Sprecher der St. Wendeler Polizei. Er lobt das sofortige Handeln der Kinder. „Denn jedes Feuer fängt mal klein an.“ Die lodernden Flammen hatten die Jungs und Mädels schnell im Griff, doch sei noch Glut da gewesen, wie Finnja es beschreibt. Da mussten dann die Profis ran. Die herbeigerufenen Theleyer Feuerwehrleute löschten den Waldboden noch einmal gezielt ab. „Die Kinder hatten das Feuer schon gut eingedämmt“, sagt Dominik Ames, stellvertretender Theleyer Löschbezirksführer. Ihr Handeln sei absolut richtig gewesen. Als Lohn für ihren EInsatz konnten sie sich das Feuerwehrauto aus der Nähe anschauen.

Doch wie war das Feuer im Wald überhaupt entstanden? Finnja hat da eine klare Meinung dazu: „Es sah aus wie gelegt.“ Diesen Eindruck der Nachwuchs-Ermittlerin kann Polizist Ames bestätigen. Es seien Papierstücke gefunden worden. Mit Hilfe derer sei der Brand wohl vorsätzlich gelegt worden.

 Verkohlte Erde an einer Eiche im Waldstück nahe des Hofguts Imsbach in Theley. Das Feuer war von Kindern entdeckt worden.

Verkohlte Erde an einer Eiche im Waldstück nahe des Hofguts Imsbach in Theley. Das Feuer war von Kindern entdeckt worden.

Foto: Marco Ames/Polizei

Eine aufregende Feier also – mit gutem Ausgang. Denn das Feuer hat laut Polizei keinen Schaden angerichtet. Der uralten Eiche geht es – auch Dank ihrer jungen Beschützer – gut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort