Auf den Spuren der deutschen Auswanderer

Theley · Einem Papst-Kandidaten die Hand schütteln, die Arbeit einer Missionarin kennen lernen: Während einer dreiwöchigen Südamerika-Tour hat eine Theleyer Reisegruppe interessante Begegnungen in Brasilien, Chile und Argentinien gemacht. Am Samstag sind die Saarländer wieder in Frankfurt gelandet.

 Die Theleyer Reisegruppe auf einer Wandertour in Chile. Foto: Schmidt

Die Theleyer Reisegruppe auf einer Wandertour in Chile. Foto: Schmidt

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Ehe sich die Südamerikareise der 18 Theleyer dem Ende zuneigt, macht die Reisegruppe ein paar Tage Station am Lago Llanquihue am Fuße der Anden in Südchile. Die Reisenden erfahren, dass Südchile im 19. Jahrhundert ebenso wie Südbrasilien von deutschen Auswanderern besiedelt worden ist.

Hermann Josef Schmidt : "Auf die deutschen Spuren trifft man hier noch überall, wie uns die Reiseleiter bestätigen. Allerdings kennen wir keine aus der Gemeinde Tholey oder aus dem Nordsaarland." In Puerta Varas sei alles recht sauber und ordentlich, eben deutsch. In den Geschäfts-Straßen treffen die Saarländer auf viele Namen deutscher Unternehmer.

Bevor es zur letzten Etappe nach Rio de Janeiro geht, verbringen die Thelyer noch einige Tage in Santiago de Chile mit der Schwester des Thelyer Pastors Ulrich von Plettenberg. Maria Gräfin von Plettenberg lebt hier seit vielen Jahren mit ihrer Familie. Die heute 55-Jährige ging 1983 nach einer Ausbildung zur Krankenschwester für ein Jahr nach Santiago, um in einem sozialen Projekt zu arbeiten. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Ehemann Rafael Venegaz kennen. Nach dem sozialen Jahr kehrte Maria nach Deutschland zu ihrer Familie zurück und die beiden hielten unter den damals nicht einfachen Bedingungen - Militärdiktatur mit schwierigen politischen und sozialen Verhältnissen in Chile - weiter Kontakt. 1985 kehrte Maria nach Santiago zurück, um für immer dort zu bleiben. Das deutsch-chilenische Ehepaar hat vier Kinder. Maria arbeitet heute in der Seniorenbetreuung, ihr 72-jähriger Ehemann Rafael ist für ein chilenisches Ministerium ehrenamtlich tätig. Maria und Rafael zeigen den Saarländern ihre Stadt.

Bei einem Ausflug in die Hafenstadt Valparaíso erleben die Saarländer eine südländisch anmutende quirlige Stadt, die als kulturelle Hauptstadt des Landes gilt. "Wir durchstreiften die in Hügeln gelegenen Straßen und Gassen mit Häusern im alten Stil, von denen viele mit künstlerisch anmutendem Graffiti bemalt sind. Mit einer der legendären Standseilbahnen kehren wir in den historischen Stadtkern zurück, dessen historische Architektur zum Weltkulturerbe erklärt wurde."

Die unter dem Motto "Auf den Spuren der Theleyer Auswanderer " stehende Südamerikatour der 18 Theleyer Reisenden neigt sich dem Ende zu.

Mit vielen Eindrücken, geprägt von großartigen Naturerlebnissen und vor allem von den Begegnungen mit den Menschen, sind die Saarländer am Samstag zurückgekehrt. Hermann Josef Schmidt : "Während unserer Reise erlebten wir eine nicht zu überbietende Gastfreundschaft . Es war unglaublich und ist vielleicht noch mehr als die touristischen Höhepunkte der bleibende Erinnerungswert dieser Reise, der mich und meine Theleyer Mitreisenden nachhaltig beeindruckt hat."

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