Interview Stefan Taxis „Das Engagement ist beeindruckend“

Neunkirchen/St. Wendel · Stefan Taxis vom Landwirtschaftsministerium zum Vernetzungstreffen des Modellvorhabens Landaufschwung.

 Das St. Wendeler Land hat man vom Schaumbergturm aus im Blick, wie auf dieser Archivaufnahme zu sehen ist.

Das St. Wendeler Land hat man vom Schaumbergturm aus im Blick, wie auf dieser Archivaufnahme zu sehen ist.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Rund 40 Vertreter aus 13 deutschen Landkreisen haben in St. Wendel bei ihrem siebten Vernetzungstreffen Erfahrungen mit dem Bundesmodellvorhaben Landaufschwung ausgetauscht. Landaufschwung ist ein Programm des Bundesministeriums für Landwirtschaft. 13 Modellregionen testen Projekte zur Zukunftsentwicklung des ländlichen Raumes. Aus dem Saarland machen die Kreise St. Wendel und Neunkirchen mit. Jedem Landkreis stehen 2,25 Millionen Euro zur Verfügung. Als Vertreter des Ministeriums begleitete Stefan Taxis das Treffen in St. Wendel. Er arbeitet im für die Entwicklung des ländlichen Raumes zuständigen Referat.

Herr Taxis, was waren die Schwerpunkte des siebten Vernetzungstreffens in St. Wendel?

Stefan Taxis: Die Schwerpunktthemen des Vernetzungstreffens waren erstens: der Erfahrungsaustausch zur Verstetigung von Strukturen in den Förderregionen und zur Etablierung von Projekten. Zweitens: das Kennenlernen der vier Startprojekte und des Projektes „Zukunft Dorf“ (des Landkreises St. Wendel, Anmerkung der Redaktion) mit anschließender Diskussion mit den jeweiligen Projektnehmern, beziehungsweise Projektumsetzern. Drittens: die Präsentation der Strukturen und Akteure der Land(auf)Schwung-Region St. Wendel. Viertens: die Vorstellung von je einem Projekt aus den weiteren Förderregionen.

Hat Ihnen eines der vorgestellten Projekte besonders gut gefallen?

Taxis: Die vorgestellten Projekte, sowohl aus der Förderregion St. Wendel als auch aus den anderen Förderregionen haben die große Themenvielfalt innerhalb des Modellvorhabens Land(auf)Schwung widergespiegelt. Beeindruckend ist insbesondere das Engagement der Menschen, die hinter den Projekten stehen und diese teilweise ehrenamtlich umsetzen.

Auf der Grundlage eines Entwicklungsvertrages, in dem sowohl die Themenschwerpunkte als auch die Ziele festgelegt sind, steuern die Regionen eigenständig die Projektförderung vor Ort. Mit ihrer Projektauswahl verfolgen die Regionen bedarfsgerechte Lösungen für die Regionalentwicklung.

Was die Zukunft des ländlichen Raumes angeht, wie sehen Sie den Landkreis St. Wendel aufgestellt?

Taxis: Die Ausführungen der Akteure vor Ort haben gezeigt, dass die Region im Rahmen des Modellvorhabens auf bereits bewährte Strukturen und Netzwerke setzt und Land(auf)Schwung als ergänzenden Baustein der Regionalentwicklung erfolgreich in diesen Strukturen verortet. Grundsätzlich scheint die Region St. Wendel für die zukünftigen Herausforderungen des ländlichen Raumes gut aufgestellt zu sein. Sie setzt dabei auf die Zusammenarbeit von drei „Akteuren“: Landkreis, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Regionalentwicklungsorganisation Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land.

Ein Thema des Treffens war ja die Verstetigung und Nachhaltigkeit der angestoßenen Vorhaben über die Förderung 2020 hinaus. Wird Landaufschwung weitergeführt? Können die 13 Modelllandkreise auf eine weitere Förderung durch Ihr Ministerium rechnen?

Taxis: Die ursprüngliche Laufzeit des Modellvorhabens war vom Juli 2015 bis Juni 2018 angesetzt. Das Modellvorhaben wurde bereits bis zum April 2020 verlängert, wobei die Projektförderungen in den Regionen Ende 2019 enden und die weiteren Monate zur Abwicklung des Modellvorhabens gegenüber dem Projektträger dienen. Eine weitere Verlängerung des Modellvorhabens ist nicht geplant.

Gibt es Projekte, die so gut sind, dass sie allen deutschen Landkreisen angeboten werden sollen?

Taxis: Im Rahmen des Modellvorhabens werden viele gute Projekte gefördert. Wir hoffen natürlich, dass auch andere Landkreise auf diese Projekte aufmerksam werden und in ihren Landkreis übertragen, beziehungsweise dort ähnliche Projekte umsetzen. Letztendlich muss jeder Landkreis prüfen, wo denn seine Bedürfnisse liegen und für sich entscheiden, welche Projekte die eigene Regionalentwicklung vorantreiben.

Wann und wo ist denn das nächste Treffen der Modell-Landkreise?

Das nächste Vernetzungstreffen wird Anfang April 2019 in Kronach stattfinden.

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