Kreissparkasse St. Wendel Stabwechsel an der Spitze der Sparkasse

St. Wendel · Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse St. Wendel, Klaus-Dieter Schmitt, geht zum 1. Juli in den Ruhestand. 47 Jahre arbeitete er für das Kreditinstitut.

 Stabübergabe: Sparkassendirektor Klaus-Dieter Schmitt (links) mit seinem Nachfolger Dirk Hoffmann in der Kreissparkasse St. Wendel.

Stabübergabe: Sparkassendirektor Klaus-Dieter Schmitt (links) mit seinem Nachfolger Dirk Hoffmann in der Kreissparkasse St. Wendel.

Foto: B&K/Bonenberger/

Als er seine Ausbildung bei der Sparkasse begann, da wusste noch niemand etwas von Bankautomaten oder Kontoauszugsdruckern. Vom Euro oder Online-Banking ganz zu schweigen. Damals buchten die Bankkaufleute noch von Hand auf DinA-2-großen Pappkartonblättern. Lochkarten waren einige Zeit später eine hochmoderne Neuerung. Der Azubi Anfang der siebziger Jahre  war Klaus-Dieter Schmitt, heute Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse St. Wendel. Er ist im wahrsten Wortsinn ein Sparkassen-Urgestein.

1971 begann Schmitt als 16-Jähriger seine berufliche Tätigkeit bei der Kreissparkasse St. Wendel. Am 1. Juli geht der Vorstandsvorsitzende in den Ruhestand. In den 47 Jahren dazwischen hat er mehrfach tiefgreifende Veränderungen im Sparkassenwesen mitgemacht und mitgestaltet.  „Es war eine tolle Zeit“, zieht Klaus-Dieter Schmitt bei einer Pressekonferenz Bilanz. „Ich habe meine Arbeit nie als Last, als Belastung empfunden.“

Während seiner Ausbildung  durfte Schmitt schon probeweise auf dem Chefsessel des Kreditinstitutes Platz nehmen. Dass er aber einmal wirklich Chef der Sparkasse werden würde, daran hat der Bliesener vor 47 Jahren bestimmt nicht gedacht.

Klaus-Dieter Schmitt kennt seine Sparkasse wie wohl kein anderer. Direkt nach der Ausbildung war er bis 1981 in Geschäftsstellen eingesetzt. Er sammelte mit der fahrbaren Geschäftsstelle und in der Filiale Bliesen erste Führungserfahrung. Es folgten vier Jahre als Berater für private Kunden. 1985 wechselte er in den Marktfolgebereich. Schon 1986 wurde Schmitt Abteilungsleiter des Passiv- und Wertpapiergeschäftes, 1991 Abteilungsleiter Geschäftsstellen. 1999 stieg Schmitt dann zum Abteilungsdirektor auf, bekam die Verantwortung für alle Geschäftsstellen und für die Abteilung Eigen-
anlagen und Wertpapiere. 2002 übernahm der Bankexperte die Abteilungsdirektion Privatkunden, bevor er ab 2007 für die Direktion Firmenkunden verantwortlich war. Die vergangenen acht Jahre prägte er die Sparkasse als Mitglied des Vorstandes, davon war er die letzten fünf Jahre Vorstandsvorsitzender. Ende Juni scheidet der 63-Jährige aus seinem Unternehmen aus.

Die Bedingungen für die Sparkassen sind in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden. Anhaltende Niedrigzinsphase, zunehmende aufsichtsrechtliche Anforderungen, die sogenannte Regulatorik, die fortschreitende Digitalisierung waren und sind die Herausforderungen. So mussten auch unbequeme Entscheidungen getroffen werden, wie die Schließung mehrerer Filialen vor wenigen Jahren.

„Mit seinem umfassenden Fachwissen, seiner Überzeugungskraft, seinem Durchsetzungsvermögen und viel persönlichem Einsatz schaffte Klaus-Dieter Schmitt es, die Kreissparkasse St. Wendel zukunftsfähig zu halten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Institutes. Und weiter: „So konnte die Bilanzsumme in den letzten acht Jahren um rund 18 Prozent auf mehr als 1,2 Milliarden Euro gesteigert werden.“ Die stabile Ertragslage habe es der Sparkasse ermöglicht, ihre Eigenkapitalbasis weiter aufzustocken. „Mit der kontinuierlichen Stärkung der Substanz hat Klaus-Dieter Schmitt somit die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Sparkasse gestellt.“

Die Verankerung im Landkreis St. Wendel, die Nähe zu den Menschen, die regionale Verantwortung, das sind für den scheidenden Vorstand die Markenzeichen der Sparkasse. „Wir sind in der Region für die Region tätig. Das macht die Sparkasse aus“, unterstreicht Schmitt. Man kenne die Kunden, seien es Privatleute oder Unternehmen. „Wir stehen diesen auch in schwierigen Zeiten zur Verfügung.“  Bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Beratung seien dabei wichtig.

Ab diesem Sonntag ist Klaus-Dieter Schmitt im Ruhestand. Er scheide mit ein bisschen Wehmut aus, „aber mit viel Vorfreude auf das, was auf mich zukommt“. Seine Nachfolge sieht er in guten Händen. Zum 1. Juli übernimmt Dirk Hoffmann den Vorstandsvorsitz der Sparkasse (weiterer Bericht folgt). Bisher war er Sprecher der Geschäftsleitung der LBS Saar. Schmitt sagt über seinen Nachfolger: „Ich habe Dirk Hoffmann als hoch motivierte, kundenorientierte Führungskraft kennengelernt und bin mir sicher, dass er einen wichtigen Beitrag zur Fortentwicklung der Kreissparkasse leisten wird.“  Den Staffelstab könne er guten Gewissens an Dirk Hoffmann übergeben.

Künftig steht für den Ruheständler die Familie an erster Stelle. Er freut sich, mehr Zeit für diese zu haben. Zudem will sich Schmitt im Gartenbau engagieren, seine Streuobstwiesen pflegen. Drei Weinbergtraktoren nennt er sein Eigen, Oldtimer, mit denen er wohl künftig öfters in Bliesen unterwegs sein wird. An der frischen Luft, fernab von Zahlen, Zinsen und Regulatorik.

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