St. Wendel ist der sicherste Landkreis

St. Wendel. "Der Landkreis St. Wendel bleibt mit Abstand der sicherste Landkreis im Saarland", das hat der Leiter des St. Wendeler Polizeibezirk Volker Scheu vorausgeschickt, als er jetzt die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2008 vorstellte. Demnach ist es nach wie vor im St. Wendeler Land am unwahrscheinlichsten, Opfer einer Straftat zu werden

St. Wendel. "Der Landkreis St. Wendel bleibt mit Abstand der sicherste Landkreis im Saarland", das hat der Leiter des St. Wendeler Polizeibezirk Volker Scheu vorausgeschickt, als er jetzt die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2008 vorstellte. Demnach ist es nach wie vor im St. Wendeler Land am unwahrscheinlichsten, Opfer einer Straftat zu werden. Die Zahl der Delikte sei, so Scheu, sogar noch zurückgegangen - und zwar um 151 Fälle. Mussten 2007 noch 4457 Straftaten erfasst werden, waren es 2008 nur noch 4306, was einem Rückgang der Kriminalität von 3,4 Prozent entspreche. Scheu: "Wir konnten unseren Status als sicherster Landkreis im Saarland also sogar noch ausbauen." Allerdings habe die Aufklärungsquote von 52,6 Prozent in 2008 niedriger gelegen als noch im Vorjahr mit 56,3 Prozent.Von einer auf drei angestiegen seien "die Straftaten gegen das Leben", vor allem wegen des Familiendramas im Marpinger Ortsteil Berschweiler, wo im September vergangenen Jahres ein 77-Jähriger seinen Sohn (46) und seine Schwiegertochter (43) und danach sich selbst erschossen hatte (wir berichteten). Mehr DiebstähleGleichwohl bleibt Marpingen gemeinsam mit den Gemeinden Tholey, Oberthal und Namborn unter den fünf am wenigsten kriminell belasteten 52 Städten und Gemeinden des Saarlandes. Freisen liegt auf Platz 43, Nohfelden auf Rang 45, gefolgt von Nonnweiler auf der 46. Ganz hinten bedeutet in diesem Fall ganz vorn in Sachen "Sicherheit", stellte Scheu klar. So sei auch die Zahl der Körperverletzungen in der Gruppe der so genannten Rohheitsdelikte zurückgegangen - von 431 Fällen in 2007 auf 396 Fälle im vergangenen Jahr. Indes etwas angestiegen ist die Zahl der Diebstähle, zugleich die größte statistische Fallzahl. 1531-mal wurde 2008 im St. Wendeler Land geklaut, 41-mal öfter als noch 2007. Fremdes Eigentum weggenommen wird laut Statistik öfter in Schulen, Schwimmbädern und Sporthallen, weil dort beispielsweise auf Mobiltelefone, auch Handys genannt, und Geldbörsen leichter zugegriffen werden kann, vermutet Polizeichef Scheu. Handys und vor allem mobile Navigationsgeräte sind auch beliebte Beutestücke, die aus Autos gestohlen werden. "Wir registrieren, dass zwar dank elektronischer Wegfahrsperren und anderen Sicherungseinrichtungen Diebstähle kompletter Kraftfahrzeuge zurückgehen, dafür aber aus den Autos immer öfter etwas gestohlen wird", berichtete der Polizeichef. So gingen zwar die Pkw-Diebstähle um 15 Prozent auf 28 Fälle in 2008 zurück, jedoch wurde viel öfter ins Innere der Fahrzeuge gegriffen - 2008 in 127 Fällen, was einen Anstieg um stattliche 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 86 Fällen bedeutet. Um fast ein Viertel zurückgegangen ist 2008 auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. Zählte die Polizei 2007 noch 85, waren es im vergangenen Jahr nur noch 62 Fälle. Besonders die so genannten "Tageswohnungseinbrüche" reduzierten sich im vergangenen Jahr um knapp 24 Prozent. Stärker noch die Vermögens- und Fälschungsdelikte, die sich um fast ein Drittel auf 674 verringerten.Die meisten Fälle wurden laut Scheu "naturgemäß und entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil" in der Stadt St. Wendel erfasst. Ihr Straftatenanteil an der Gesamtkriminalität im Landkreis hat sich gar erhöht, von 47,3 Prozent in 2007 auf 52,3 Prozent im vergangenen Jahr, was 2551 Fällen entspricht, weshalb die Kreisstadt auf der saarländischen Häufigkeitsskala den sechsten Platz belegt, hinter Städten wie Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen, Dillingen und Völklingen.Gleichwohl, unterstrich Scheu, sei der Landkreis St. Wendel der sicherste im Saarland. Damit das so bleibt, setze er auf das Modell der Kriminalitätsbeiräte, die es in der Stadt und in allen Gemeinden geben sollte: "In ihnen können engagierte Bürger unter dem Schwerpunkt der Vorbeugung feststellen, wo möglicherweise die Probleme liegen, wenn Jugendliche Schwierigkeiten machen, sich ältere Leute in der Dämmerung nicht mehr auf den Friedhof trauen oder Menschen aus Angst Straßenunterführungen meiden. Das ist ein Thema, das jede auch noch so sichere Gemeinde aufgreifen sollte."

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