Projekt Soziale Strukturen im Verein bewahren

Winterbach · Ein Projekt des LSVS soll die Kultur des Gemeinwesens fördern. Auch das DRK und die Feuerwehr in Winterbach sind mit dabei.

 Ob Jugendfeuerwehr oder andere Vereine. Sie alle können nur durch ein intaktes Vereinsleben bestehen.

Ob Jugendfeuerwehr oder andere Vereine. Sie alle können nur durch ein intaktes Vereinsleben bestehen.

Foto: Rickel/BMI

(red) Vereine und das Vereinsleben sind nach wie vor wichtige Bausteine in den sozialen Strukturen. Kinder und Jugendliche lernen Teamwork, soziales Miteinander, Hilfsbereitschaft und demokratische Werte. Fairness, Toleranz und Offenheit in sozialen Organisationen stärken eine Gesellschaft und machen umfassende und herausfordernde Aufgaben wie Integration oder Inklusion überhaupt erst möglich. Trotzdem kann der Verein als Ort der Mitwirkung und der Demokratie noch immer nur schwer vermittelt werden.

Das Projekt „Fit für die Zukunft – gesellschaftliche Teilhabe im Sportverein“ des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) ist Teil des „Bundesprogrammes Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT). Es arbeitet mit Sportvereinen zusammen, um gemeinsam eine selbstbewusste, lebendige und demokratische Gemeinwesenkultur zu fördern.

Fortan kooperiert ZdT auch mit dem Deutschen Roten Kreuz in Winterbach sowie der Freiwilligen Feuerwehr. „Die Kooperation ist nicht zum Nachteil der Sportvereine“, stellt Tina Schwan, Koordinatorin des Projektes im Saarland, klar. „Ziel ist es, eine nachhaltige Wirkung der Aufgaben anzustreben. Dies kann nur gelingen, wenn die bestehenden Vernetzungsstrukturen zu Vereinen, Verbänden, Organisationen und Kooperationspartnern weiter ausgebaut werden.“ Auf diese Weise sollen die Effektivität und vor allem die Effizienz von Maßnahmen gesteigert und gleichzeitig Kooperationen intensiviert werden.

Tina Schwan brachte die beiden neuen Kooperationen auf den Weg. Während eines Sensibilisierungsworkshops des Projektes und des Kooperationspartners Miteinander Leben Lernen (MLL) kamen alle drei Parteien ins Gespräch. „Es freut mich sehr, dass wir auch auf horizontaler Ebene Partner gewinnen konnten, die dem Thema Demokratie und Teilhabe im Ehrenamt eine bedeutsame Rolle zusprechen“, so Schwan.

Auch Bastian Zöhler, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins in Winterbach und seit 22 Jahren beim DRK ehrenamtlich tätig, ist begeistert von der Kooperation. „Die Themen Demokratie und soziale Teilhabe treffen gerade bei uns im DRK super zu“, erklärt er und verweist auf einen der Grundsätze der Organisation: „Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder unterschiedslos Hilfe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern.“

Gemeinsam wird bereits an den ersten Projekten gefeilt, die allerdings noch nicht spruchreif sind. Überlegt wird auch, das Projekt auf Kreis- oder Landesebene des DRK-Verbandes auszuweiten.

Dirk Schmidt von der Freiwilligen Feuerwehr freut sich ebenfalls auf das gemeinsame Projekt. „Überall, wo viele Menschen in einem Verein oder einer Organisation zusammenkommen, sind Demokratie und Teilhabe ein großes Thema. Es bleibt nur häufig unbenannt, weil wir es alle als selbstverständlich ansehen. Durch unser Engagement und Dienst am Nächsten, durch Kameradschaft, Teamfähigkeit und in der Entstehungsgeschichte als Bürgerbewegung nehmen wir automatisch Einfluss auf die Gesellschaft“, erklärt Schmidt. Ziel ist es zunächst, intensive Gespräche in der Feuerwehr zu führen, um das Thema noch mehr ins Bewusstsein zu rufen, gerade im Hinblick auf Integration, Inklusion, Vorurteile und politische Neutralität. „Einmischen, mitmachen, Verantwortung übernehmen“, nennt Schmidt die drei Schlagworte als Grundlage für eine fruchtbare Kooperation.

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