Bundestagswahl Sie wollen in den Bundestag einziehen

St. Wendel/Heusweiler · Im Endspurt der Bundestagswahl stellt die SZ die regionalen fünf Direktkandidaten neben SPD und CDU an dieser Stelle vor.

 Oliver Luksic will für die FDP in den Bundestag.

Oliver Luksic will für die FDP in den Bundestag.

Foto: Bamberger

Fünf Bewerber wollen im Wahlkreis 298 CDU und SPD den Platz im Bundestag streitig machen. Sie kämpfen wie Nadine Schön (CDU) und Christian Petry (SPD) um das Direktmandat bei der Bundestagswahl an diesem Sonntag, 24. September.

Die größte Erfahrung in der Politik hat dabei der FDP-Kandidat vorzuweisen: Oliver Luksic aus Heusweiler (38), der bereits 2009 über die Landesliste in den Bundestag eingezogen war. Damals wie heute sein Steckenpferd: die Verkehrspolitik. Im Gespräch mit der SZ spricht er den Investitionsstau in Sachen Infrastruktur an. Brücken, Schleusen – dafür möchte er in Berlin Geld abrufen. Was die Arbeit der jetzigen Landesregierung angeht, sieht er ein Missverhältnis zwischen Notwendigem und Unnötigem; dabei spricht er einen Fledermaus-Tunnel an der A1 bei Eppelborn an: „Woanders wäre das Geld sinnvoller eingesetzt gewesen“, sagt der Chef der Saar-Liberalen. Was ihm ebenfalls am Herzen liegt: die digitale Infrastruktur. Stark machen will er sich für schnelles Internet und den Mobilfunkausbau in der ländlichen Region. Wenn er nicht gerade Politik macht, dann steht der Unternehmensberater, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, auf dem Fußball- oder Tennisplatz. Außerdem kocht er gern, verrät er der SZ.

Wandern, Kartenspielen und Darts gibt Karl-Peter Scheit von den Linken als Hobbys an. Der 53-Jährige ist ledig und arbeitet als Elektroinstallateur beim Baubetriebshof der Gemeinde Namborn. 2008 trat er nach 24 Jahren aus der SPD aus und engagiert sich seitdem bei den Linken. Seit 2009 sitzt er im Namborner Gemeinderat, außerdem ist er Vertrauensmann bei der Gewerkschaft Verdi. Seine wichtigsten Themen sind die Rente und die Kinderarmut. „Das Rentenniveau muss angehoben werden“, sagt der Namborner. Er fordert den Renteneintritt nach 42 Arbeitsjahren. Außerdem sollten die Gemeinden von Bund und Land unterstützt werden bei dem Bau und der Unterhaltung von Kindertageseinrichtungen und Schulen, fordert er. Leiharbeit will er abschaffen und deutsche Kriegseinsätze in aller Welt verhindern. Außerdem ist er für „gut geregelte Volksabstimmungen“.

Die Kommunen und das Vereinsleben will auch Roman Maurer von den Freien Wählern stärken: „Momentan wird von oben nach unten gearbeitet, nicht für die breite Masse“, so der 51-Jährige aus Winterbach. Vereine seien derzeit „so eingeschränkt in ihrem Tun und Handeln“, dass viele junge Leute keine Lust mehr auf Vereinsleben hätten. „Sie sollen wieder Spaß haben, etwas zu machen“, so Maurer. Der Unternehmer ist Karosserie- und Fahrzeugbaumeister und hat ein Geschäft in Hülzweiler. Seit 2001 ist er selbstständig, seit 2008 engagiert er sich bei den Freien Wählern. Er ist ledig und bezeichnet als Hobby „alles, was mit Motorsport zu tun hat“.

Rainer Schorn aus Scheuern, der Direktkandidat der AfD ist, gibt die Familie als größtes Hobby an. Der 55-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. Für die Alternative für Deutschland ist der gelernte Bürokaufmann und zertifizierte Energieberater seit 2016 aktiv. Warum? „Weil die politischen Zustände in unserem Land nicht mehr tragbar sind und auf Dauer Deutschland, so wie wir es kennen, zerstört wird“, sagt er. Schorn wolle sich dafür einsetzen, dass geltende Gesetze wieder umgesetzt werden, dass es Chancengleichheit im Bildungsbereich gibt, dass Senioren ein „menschenwürdiges Leben“ führen können.

 Der Kandidat der Linken: Karl-Peter Scheit.

Der Kandidat der Linken: Karl-Peter Scheit.

Foto: Pasquale D’Angiolillo
 Roman Maurer kandidiert für die Freien Wähler  .

Roman Maurer kandidiert für die Freien Wähler .

Foto: Hofra Foto Team Schwalbach/Geraldo Schweitzer
 Er will für die Grünen in den Bundestag.

Er will für die Grünen in den Bundestag.

Foto: Becker
 Rainer Schorn tritt für die AfD zur Bundestagswahl an.

Rainer Schorn tritt für die AfD zur Bundestagswahl an.

Foto: Kai Melling

„Ich möchte die Welt verbessern, ich möchte Deutschland verbessern“ — so fasst Sören Benedikt Bund-Becker aus St. Wendel, der für die Grünen antritt, seine Ziele zusammen. Besonders im Blick hat der 23-jährige Informatik-Student dabei den Öffentlichen Personen-Nah-Verkehr (ÖPNV). Diesen will er, wie er sagt, „nach vorne bringen“. Die Regierung sollte mehr auf ÖPNV denn auf Privatverkehr setzen. Bund-Becker ist ledig und seit sieben Jahren politisch aktiv. In der Universität des Saarlandes ist er im Ältestenrat, außerdem ist er Beisitzer im Bundesvorstand der Grünen. Seiner Partei ist er besonders dankbar dafür, dass auch Menschen seines Alters die Möglichkeit bekommen, als Direktkandidat anzutreten: „Vielleicht können junge Leute neue Impulse setzen.“

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