Secon-Hand Second Hand ist längst ein Trend

Hasborn-Dautweiler · Wiederverwenden statt wegzuwerfen. Das ist eine der Ideen, die hinter Secondhand-Börsen stecken. Jetzt geht die Saison wieder los.

 Basare für Kindersachen, hier der Secondhand-Basar in der Freisener Bruchwaldhalle, sind sehr beliebt . 

Basare für Kindersachen, hier der Secondhand-Basar in der Freisener Bruchwaldhalle, sind sehr beliebt . 

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Für manche ist es fast schon wie ein Sport, der Nützliches mit Geselligkeit und Spaß verbindet, dem aber auch ein Bewusstsein für nachhaltiges, ökologisches Handeln innewohnt. Die einen lieben es, wie auf einem Basar zu verkaufen, die anderen zu kaufen und zu handeln. In den nächsten Wochen pilgern wieder viele Eltern von Turnhalle zu Turnhalle, um für den Nachwuchs aus zweiter Hand für das Frühjahr auszustatten und das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern. Viele ehrenamtliche Helfer von Grundschulen und Kindergärten organisieren im Frühjahr wieder Secondhandmärkte.

 Der Förderverein der Grundschule in Hasborn hat seinen Markttermin bereits hinter sich. Am Sonntag wechselten in der Kulturhalle in Hasborn Babystrampler, Sommerkleidchen, Spiele und Fahrräder den Besitzer. Im Vorfeld lief bei Susanne Scholl-Brunner und Tatjana Türk in der Anmeldphase das Telefon heiß. „An mehr als 20 Tischen hatten wir ein vielfältiges Angebot an Kinderkleidung und Spielzeug“, so Anke Großmann, die Vorsitzende des Fördervereins. Im Vorfeld teilte ihr Team jedem Verkäufer eine Tischnummer zu. Der Standort der  Tische wurde in einem Plan festgehalten, damit kein Chaos ausbricht, wenn die Verkäufer mit ihren vielen vollgepackten Kisten, Koffern und Kleiderständern anrücken, um für ein paar Stunden die Kulturhalle in Hasborn in einen bunten Basar zu verwandeln. Beim  Fahrradmarkt waren gebrauchte Drahtesel für Kinder und Erwachsene im Angebot.

Während die Elterninitiative sich im Vorfeld um die Logistik des Marktes kümmert, sind die Verkäufer zu Hause damit beschäftigt, Kleidung und Spielzeug auszurangieren. Kleider, aus denen die Kinder herausgewachsenen sind, werden gewaschen, gebügelt und sorgfältig zusammengefaltet, damit alles am Verkaufsstand ordentlich  präsentiert werden kann. Viele Jungs und Mädels  durchstöbern selbst ihre Kinderzimmer und wählen aus, was auf den Flohmarkt kommt. Für viele ist dies auch eine gute Gelegenheit, das Taschengeld aufzubessern.

Neben dem Veranstaltungstermin ist für die Verkäufer vor allem interessant, wann der Markt seine Türen öffnet. Denn nach dem Motto „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ wechseln die besten Stücke in den ersten Minuten des Marktes den Besitzer. Anke Großmann: „In der ersten Stunde ist in der Regel am meisten los, denn dann hoffen die ersten Besucher auf die besten Schnäppchen.“ Hat der Markt erst seine Pforten geöffnet, strömen Eltern, werdende Eltern, Kinder und auch Großeltern in die Verkaufsräume.  Es wird begutachtet, gefachsimpelt, gehandelt, verglichen.

Second Hand, das ist ein Trend und hat nicht mehr nur mit dem Gedanken zu tun, Gebrauchtes zu Geld zu machen oder günstig benötige Kleidung und Spielzeug zu erwerben.  Ausrangiertes ökologisch korrekt in den Kreislauf der Waren zurückzugeben ist ein weiteres Motiv. „Gut erhaltene Kinderkleidung, die sonst vielleicht im Kleidercontainer landen würde, wird hier kostengünstig weiter gereicht“, so Anke Großmann.

Für viele Eltern von Neugeborenen kommt ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu. „Gerade gebrauchte Babykleidung hat schon einige Waschgänge hinter sich, wodurch auch viele Schadstoffe weggewaschen wurden“, so Heike Thiel aus Bliesen. Die Mutter von drei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter, stellt sich gerade ihren Fahrplan an Secondhandmärkten zusammen. Der Marktbesuch in Hasborn war ihr Auftakt: „Ich werde noch ein, zwei Secondhandmärkte besuchen. Mir fehlen noch ein paar Sommerkleider sowie ein Tretroller.“ Zweimal im Jahr Verkäufer sein auf dem Secondhandmarkt – im Frühjahr und im Herbst – ist für viele mittlerweile eine Art Hobby.

Viele Eltern haben für den Secondhandmarkt zusätzlich einen Kuchen gespendet. „Dieser Erlös  kommt unserer Grundschule zugute“, berichtet Fördervereins-Vorsitzende Heike Großmann. Seit November 2017 im Amt war die Organisation des Secondhandmarktes in Hasborn auch für sie eine gelungene Premiere.

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