Video-Überwachung an Bahnhöfen wollen fast 100 Prozent

St Wendel · SZ-Leser befürworten Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Die angegebenen Gründe lauteten bessere Aufklärung und mehr Sicherheit. Überwacht werden sollten vor allem Bahnhöfe, Marktplätze und Schulhöfe.

Der saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) spielt mit dem Gedanken, mehr Video-Überwachung zu installieren. Im Umfrage-Center der Saarbrücker Zeitung haben wir danach gefragt, was die Menschen im Land davon grundsätzlich halten, wo sie sich Überwachung wünschen, und wo sie diese eher ablehnen. 105 Leserinnen und Leser aus dem Landkreis haben sich beteiligt. Das ergibt - wie üblich beim Umfrage-Center - kein repräsentatives Ergebnis. Aber das Stimmungsbild wird, insbesondere weil es einige klare Ergebnisse gibt, recht deutlich. Bei den Fragen wurden Mehrfachnennungen zugelassen, prozentuale Anteile zusammengerechnet gibt es also mehr als 100 Prozent Antworten.

Ablesen lässt sich, dass weitaus mehr Teilnehmer verstärkte Videoüberwachung im öffentlichen Raum befürworten: 88 (84 Prozent), weil die Aufklärungsquote steigen dürfte, 72 (69 Prozent), weil sie abschreckende Wirkung erwarten, und 66 (63 Prozent), weil sie glauben, dass sich die Bürger dann sicherer fühlen. Dagegen stimmen lediglich zehn (zehn Prozent), weil es mehr Kontrolle aller bedeutet, und sieben (sieben Prozent), weil sie darin eine Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte sehen. Wo überwacht werden soll, ist völlig unstrittig: An Bahnhöfen, sagen 101 Teilnehmer (96 Prozent). Es folgen Marktplätze mit 67 (64), Schulhöfe 50 (48), Eingänge öffentlicher Verwaltungen mit 44 (42) und Kreuzungen mit 39 (37). Unter Sonstigen werden Flughäfen, Sportstätten, Großveranstaltungen, Parkanlagen und Diskotheken genannt.

Eine deutliche Mehrheite ist aber gegen Überwachung auf Friedhöfen, 83 (79 Prozent), und in Krankenhäusern, 69 (66). Als Grund für die Ablehnung werden Verletzung von Gefühlen und Achtung der Privatsphäre genannt. Für andere Orte gibt es hier fast keine Nennungen.

Wer beim SZ-Umfrage-Center mitmachen will, muss sich nur einmalig registrieren. Die

Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.

 Der Einsatz von Video-Kameras verspricht für SZ-Leser Abschreckung und bessere Aufklärungsquoten bei Straftaten. Foto: Arno Burni/dpa

Der Einsatz von Video-Kameras verspricht für SZ-Leser Abschreckung und bessere Aufklärungsquoten bei Straftaten. Foto: Arno Burni/dpa

Foto: Arno Burni/dpa

sz-umfrage.de

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