Vater des Naturschutzgebietes Steinberg

Oberlinxweiler. Heinrich Schwingel hatte bereits im Alter von fünf Jahren den Vater, einen Bergmann, verloren. Die Mutter musste dann die Familie mit der kleinen Landwirtschaft alleine durchbringen. Als Ende der 50er Jahre im Landratsamt ein technischer Zeichner gesucht wurde, konnte Schwingel seine große Leidenschaft, das Zeichnen, endlich zum Beruf machen

 Kein Motiv hat Heinrich Schwingel so oft gemalt , wie die Ansicht der Brückenbach in der Zeit um 1924. Im Vordergrund sieht man die Römerbrücke, im Hintergrund die "Alt Letsch", eine ehemalige Vogtei, die um 1926 abgerissen wurde, und die Hochmühle.

Kein Motiv hat Heinrich Schwingel so oft gemalt , wie die Ansicht der Brückenbach in der Zeit um 1924. Im Vordergrund sieht man die Römerbrücke, im Hintergrund die "Alt Letsch", eine ehemalige Vogtei, die um 1926 abgerissen wurde, und die Hochmühle.

 Das Foto zeigt Heinrich Schwingel kurz vor seinem 90. Geburtstag mit einem "Steuer-Cataster" von 1818, das er vor zwei Jahren dem Landesarchiv übergeben hat.  Fotos: privat

Das Foto zeigt Heinrich Schwingel kurz vor seinem 90. Geburtstag mit einem "Steuer-Cataster" von 1818, das er vor zwei Jahren dem Landesarchiv übergeben hat. Fotos: privat

Oberlinxweiler. Heinrich Schwingel hatte bereits im Alter von fünf Jahren den Vater, einen Bergmann, verloren. Die Mutter musste dann die Familie mit der kleinen Landwirtschaft alleine durchbringen. Als Ende der 50er Jahre im Landratsamt ein technischer Zeichner gesucht wurde, konnte Schwingel seine große Leidenschaft, das Zeichnen, endlich zum Beruf machen. Gemalt hatte Heinrich Schwingel von früher Jugend an. Er bewahrte immer noch Skizzen auf, die er als Schüler angefertigt hatte. Im Laufe der Zeit hat er seine Techniken immer weiter perfektioniert und einen ganz eigenen Stil entwickelt: Ob Öl, Sepia, Kohle oder Tusche, bei den meisten Werken erkennt man sofort, dass es sich um einen "Schwingel" handelt. Keine Ansicht hat er so oft und in verschiedenen Techniken gemalt wie die "Römerbrücke" mit der "Alten Letsch" im Hintergrund. Als Federzeichnung ist sie fast zum Wahrzeichen von Oberlinxweiler geworden Den Grundstock für seine vielfältige Sammlung von bäuerlichem Gerät und Mobiliar, aber auch von bergmännischem Gezähe und Grubenlampen, hatte er zwar schon vor dem Zweiten Weltkrieg gelegt. Als in den 50er und 60er Jahren dann die meisten Bauernhäuser umgebaut wurden, nahm er sich der Dinge an, die nur noch als "alter Plunder" galten. Seine Sammlung "Vom Flachs zum Leinen" kann heute in der Johann-Adams-Mühle besichtigt werden, andere Teile in den Freilichtmuseen in Konz und in Sobernheim. Seit dem 1. Januar 2000 steht der Steinberg in Oberlinxweiler unter Naturschutz, und Heinrich Schwingel gilt als der Vater des Naturschutzgebietes. Mehr als zehn Jahre war Heinrich Schwingel auch der Naturschutzbeauftragte von Oberlinxweiler.Am 6. Oktober 2008, einen Tag vor seinen 90. Geburtstag, hat Heinrich Schwingel die wertvollsten Dokumente seiner Sammlung an das Landesarchiv übergeben. Aus diesem Anlass hatte der Chef der Staatskanzlei, Karl Rauber, zu einem Empfang in die Hauptstadt Saarbrücken eingeladen. red

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