Trinkwasser-Alarm im St. Wendeler Land

St Wendel · Die Warnung kam gegen Mittag aus Rheinland-Pfalz: Dort waren zuerst Keime im Leitungswasser aufgetaucht, die insbesondere gesundheitlich angeschlagenen Menschen gefährlich werden können. Die Ursache für die Verschmutzung liegt in einer Aufbereitungsanlage.

 Seit Donnerstag müssen viele Menschen in der Region Leitungswasser abkochen. Gesundheitsgefährdende Fäkalienkeime wurden entdeckt. Symbolfoto: Roland Weihrauch/dpa

Seit Donnerstag müssen viele Menschen in der Region Leitungswasser abkochen. Gesundheitsgefährdende Fäkalienkeime wurden entdeckt. Symbolfoto: Roland Weihrauch/dpa

Menschen in 76 Orten im Saarland und in Rheinland-Pfalz müssen seit Donnerstagnachmittag Leitungswasser abkochen, bevor sie es für Nahrung oder zum Zähneputzen verwenden. Grund dafür: Experten haben bei einer Routinekontrolle Fäkalkeime entdeckt. Die Gesundheitsbehörden im rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld schlugen zuerst Alarm. Wenig später kamen die Kollegen im St. Wendeler Land hinzu. Um 16 Uhr war deshalb eine gemeinsame Sitzung der Gesundheitsbehörden des Landkreises St. Wendel sowie den Kollegen aus dem rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld in Herrstein nahe Idar-Oberstein anberaumt, wie Horst Kürschner informiert.

Der Werkleiter des Wasserzweckverbandes im Landkreis Birkenfeld: "Bei einer Probe aus der Aufbereitungsanlage Werschweiler-Langweiler sind in einem Labor E-Coli-Bakterien entdeckt worden." Wie diese Krankheitserreger dorthin gelangten, sei zurzeit "nicht nachvollziehbar", sagt Kürschner. In der Anlage werde Grund- zu Trinkwasser aufbereitet. In den nächsten Tagen soll es dort weitere Stichproben geben. Bis das Leitungswasser wieder sauber ist, werde gechlort.

Während auf saarländischer Seite Bernd Nagel vom St. Wendeler Kreisgesundheitsamt die Auswirkungen nicht so dramatisch einstuft, waren bis in die Abendstunden Feuerwehren im angrenzenden Rheinland-Pfalz unterwegs. Martinshörner waren bis in die Gemeinde Freisen zu hören. Wie Kürschner bestätigt, verteilten die Wehren Flugblätter an alle Haushalte in dem betroffenen Gebiet, das 49 Dörfer umfasst. Die Kommunen informierten so die Bewohner über die Sachlage sowie darüber, wie sich die Menschen schützen können. Beispiel: Wer mit Leitungswasser Speisen zubereitet, sollte es mindestens fünf Minuten lang abkochen. Wunden sollten nicht damit gereinigt werden. Bei der üblichen äußeren Körperpflege bei Menschen ohne gesundheitliche Risiken bestünden indes keine Bedenken. Soweit der Auszug aus dem Merkblatt.

Im St. Wendeler Land zeichnet Nagel vom Gesundheitsamt eine entspanntere Lage. "Nach Bekanntwerden haben wir die Versorgungsleitungen aus Rheinland-Pfalz gekappt. Erster Übergangspunkt sei der Hochbehälter bei Eitzweiler. Auch dort würden Wasserproben entnommen und getestet. Weitere Resultate stünden aus. Erste Messergebnisse hätten aber keine dramatische Werte ergeben, so dass ein Feuerwehr-Einsatz nicht für nötig gehalten worden sei. Die Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel (WVW) informierte stattdessen via Pressemitteilung die Medien.

Wasserversorgung WVW, Tel. (0 68 51) 8 00 32 00;

Gesundheitsamt St. Wendel , Tel. (0 15 22) 8 51 54 44.

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Auf einen Blick Betroffene Orte im St. Wendeler Land: Gemeinden Nohfelden und Tholey komplett, in der Gemeinde Freisen die Ortsteile Freisen, Oberkirchen, Reitscheid, Asweiler und Eitzweiler sowie Gronig in der Gemeinde Oberthal. Betroffene Orte in Rheinland-Pfalz: Abentheuer, Achtelsbach, Brücken, Buhlenberg, Dambach, Dienstweiler, Elchweiler, Ellenberg, Ellweiler, Gimbweiler, Gollenberg, Hattgenstein, Hoppstädten-Weiersbach inklusive Neubrücke und Umweltcampus, Meckenbach, Niederhambach, Nohen, Oberbrombach, Oberhambach, Rimsberg, Rinzenberg, Rötsweiler-Nockenthal, Schmißberg, Schwollen, Siesbach, Wilzenberg-Hußweiler, Wirschweiler, Langweiler, Sensweiler, Bruchweiler, Kempfeld, Hettenrodt, Mackenrodt, Kirschweiler, Schauren, Asbach, Hellertshausen, Hottenbach. Berglangenbach, Berschweiler, Eckersweiler, Fohren-Linden, Hahnweiler, Heimbach, Leitzweiler, Mettweiler, Rohrbach, Rückweiler, Ruschberg. hgn

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