Konzert Spritzige Klassiker mit prickelnder Maibowle

Winterbach · In Winterbach servierte der Musikverein zu seinem 85-jährigen Bestehen Bowle und Blasmusik mit Stücken aus aller Welt.

 Das Orchester sorgte für einen begeisterten Konzertabend anlässlich des Jubiläumsjahres.

Das Orchester sorgte für einen begeisterten Konzertabend anlässlich des Jubiläumsjahres.

Foto: Günther Müller

Spritzig und belebend wie die Maibowle, die dem Publikum während des Konzertes in der Winterbacher Mehrzweckhalle serviert wurde, war auch der Konzertabend, den die Winterbacher Musiker zum Jubiläum präsentierten. Gefeiert wurden das 85-jährige Bestehen des Musikvereins und gleichzeitig sein 40. Jahreskonzert.

Zahlreiche Freunde der Blasmusik hatten den Weg in die voll besetzte Mehrzweckhalle gefunden. Bei den konzertanen Darbietungen unterstrich das Winterbacher Orchester mehr als einmal, warum es im Bund saarländischer Musikvereine mit zur Spitze gezählt werden darf, woran auch Dirigent Stefan Barth, der die Musiker zu beeindruckender Leistung führte, großen Anteil hat. Der Dirigent hatte das 45-köpfige Orchester in den zurückliegenden Wochen und Monaten bestens für diesen Abend eingestimmt. Mit einem in den einzelnen Registern fein abgestimmten, homogenen Musizieren gelang den Musikern ein besonderer Klang, Komplimente der Superlative wie „einmalig, super, fantastisch“ waren von vielen Konzertbesuchern zu hören.

Informationen zu den einzelnen Stücken gab Meike Koch. Informativ führte sie das Publikum an Stücke heran. So machte sie es mit ihren gekonnten Erklärungen den Zuhörern einfach, die Thematik der Musikstücke zu erfassen. Das Konzert stand unter dem Motto „Metropolen“. Das Thema bezog sich vor allem auf die zweite Konzerthälfte, in der den Zuhörer ein musikalischer Streifzug durch die Städte New York, Helsinki und Paris erwartete. Los ging es mit „Fandango“ von Frank Perkins, einem traditionellen spanischen Tanz im Dreiviertel-Takt. Es folgte mit dem ersten Klarinettenkonzert von Oscar Navarro das zentrale Werk der ersten Konzerthälfte. In einer ganz eigenen Tonsprache mit Elementen des Jazz wurde der Solistin dabei alles abverlangt.

Als letztes Stück vor der Pause erklang die „Second Suite for Band“. In vier Sätzen hatte Alfred Reed den Charakter spanischer und südamerikanischer Musik mit viel Lokalkolorit für sinfonisches Blasorchester eingefangen.

Der junge finnische Komponist Timo Forström schrieb mit „Life in the Capital City“ seiner Heimatstadt Helsinki eine musikalische Liebeserklärung in drei Sätzen. Der erste Satz, „Five Corners“, spielt mitten in Helsinki am zentralen Platz, wo das urbane Leben pulsiert. Mit „Silent Park“ folgte ein fast zartes Intermezzo, bevor im „Song of the old Shipyard“ die maritime Tradition Helsinkis thematisiert wurde. Der dritte Satz sprühte vor Energie und Rhythmus, gewürzt mit mancherlei Spezialeffekten.

Die Städtetour und damit der offizielle Teil des Konzertes endete mit „Paris Montmatre“ aus der Feder von Toshio Mashima, der in seiner Hommage an die Stadt der Liebe fünf Chansons verarbeitete.

 Christoph Schorr ( li.) übernimmt von Stephan Barth die Orchester-Leitung.

Christoph Schorr ( li.) übernimmt von Stephan Barth die Orchester-Leitung.

Foto: Günther Müller

Am Konzertabend beendete Orchesterchef Barth sein Engagement beim örtlichen Musikverein. Vorsitzender Jörg Luther stellte zum Abschluss des Konzertes dessen Nachfolger Christoph Schorr vor, der den Part der Zugabe übernahm, die das Publikum lautstark gefordert hatte. Mit der Metropole Berlin und dem gleichnamigen Stück endete ein Konzertabend, der ganz verschiedene Atmosphären geschaffen hatte.

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