Seit 576 Jahren: St. Wendeler Notgemeinschaft hilft nach Kräften

St Wendel · In einer Pest- und Hungerszeit wurde die Sebastianusbruderschaft gegründet. Damals wie heute gehört zu den Zielen der Vereinigung die gemeinsame Hilfe in Notsituationen. Am Patronatstag findet ein Gottesdienst mit Treffen und Festvortrag statt.

Die St. Wendeler St. Sebastianusbruderschaft besteht am 20. Januar seit 576 Jahren. Während einer Pest- und Hungerzeit schlossen sich St. Wendeler Menschen aus allen Ständen - Geistliche, Rittersleute, Handwerker und Bauern - zu einer Bruderschaft zusammen, um sich in der Not der Zeit gegenseitig beizustehen. Diese freiwillige Gemeinschaft wählte sich den Heiligen Sebastian als Helfer gegen Epidemien und den Heiligen Fabian als Helfer in Hungersnöten zu Patronen. Beide haben ihr Fest am 20. Januar.

Seit dem Jahre 1441 in ununterbrochener Folge kümmern sich St. Wendeler Bürger um in Not geratene Mitbürger. Nach eigenem Verständnis ist keine andere Personenvereinigung so eng mit der Geschichte der alten Stadt verknüpft wie die St. Sebastianusbruderschaft von 1441.

Spende nach eigenem Ermessen

Am Patronatstag treffen sich die Mitglieder im vom "Brudermeister" bezeichneten "Vaterhaus" (Café Lerner, Balduinstraße), halten gemäß der überkommenen Regel miteinander Gesellschaft und geben eine Spende in Höhe ihres eigenen Ermessens. Alles Spendengeld wird ausnahmslos an Bedürftige in der Kernstadt verteilt.

Ablauf des Patronatstags: Um 9.30 Uhr wird das Hochamt in der Basilika St. Wendelin für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft gefeiert. Nach dem Ende des Gottesdienstes könne die Spende im Tagesverlauf im "Vaterhaus" entrichtet werden. Um 18 Uhr beginnt dann die Feierstunde im "Vaterhaus" mit Ansprache und Totenehrung durch Brudermeister Anton Stier. Den Festvortrag hält der neue Bruderschreiber Frater Wendelinus Naumann zum Thema: "Die Zeit des heiligen Wendelin und sein Nachwirken bis in die Gegenwart".

Das neue Buch "Die St. Sebastianus-Bruderschaft von St. Wendel - Ihr Wirken und ihre Bedeutung im Leben unsrer Stadt", verfasst vom ehemaligen Bruderschreiber Gerd Schmitt, ist am Patronatstag am Bruderratstisch für zehn Euro erhältlich.

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