. Roland Hoffmann (61), ehemaliger Chef der Bereitschaftspolizei im Saarland, hat seine Koffer wieder ausgepackt. Die digitalen Erinnerungsfotos von einem Besuch in der brasilianischen Kleinstadt São Vendelino im Bundesstaat Rio Grande do Sul, der Partnerstadt St. Wendels, sind geordnet. Hoffmann hat dort Freunde und Bekannte bei Polizei und Feuerwehr besucht. Vor Ort konnte sich der pensionierte Polizist, den seine Kollegen zu aktiven Zeiten wegen seiner weiß-grauen Haarpracht respektvoll "Graukopf" nannten, davon überzeugen, dass eine von ihm organisierte Kleidersendung angekommen ist. Vor Jahren hatte Hoffmann, selbst Feuerwehrmann in Saarbrücken-Klarenthal, festgestellt, dass die Ausstattung der "Bombeiros", der in Vereinsform organisierten Freiwilligen Feuerwehr, "aus bekleidungstechnischer Sicht verbesserungswürdig" war. Für die Mobilität der Retter in São Vendelino sorgte damals die Stadt St. Wendel . Ein ausrangiertes Wehrfahrzeug mit "WND"-Kennzeichen ist heute in der Partnerstadt unterwegs.

Hoffmann kümmerte sich um die Einsatzbekleidung. Mit ministerieller Rückendeckung organisierte er, dass 40 Einsatzanzüge und 20 Anoraks der Bereitschaftspolizei, die im Rahmen der Umstellung auf blaue Uniformen ausgemustert wurden, für das Feuerwehr-Projekt in Brasilien gespendet wurden. Für den kostenlosen Transport der feuerhemmenden grünen Anzüge ins 11 000 Kilometer entfernte São Vendelino fand er mit Jürgen Zimmer, Ortsvorsteher von Oberlinxweiler, eine Lösung. Als eine brasilianische Ballettgruppe in St. Wendel gastierte, wurden Koffer gesammelt. Die Tänzer packten die schweren Uniformen in ihr Gepäck. Bei seiner jüngsten Visite überzeugte sich Hoffmann: "Die Einsatzanzüge und Anoraks passen und tragen jetzt statt saarländischen die brasilianischen Hoheitszeichen."