Ratten mit Gift bekämpft

St Wendel · In St. Wendel meldeten SZ-Leser ein vermehrtes Rattenaufkommen an Blies und Todtbach. Die Stadt sendete Schädlingsbekämpfer aus, um der Plagegeister Herr zu werden. Dabei ist Raffinesse gefragt, denn die Tiere sind intelligent.

 Eigentlich niedlich, andererseits können Ratten Krankheiten übertragen und Schaden anrichten. Zuletzt hatten sich einige der Nagetiere an Blies und Todtbach angesiedelt. Foto: B&K

Eigentlich niedlich, andererseits können Ratten Krankheiten übertragen und Schaden anrichten. Zuletzt hatten sich einige der Nagetiere an Blies und Todtbach angesiedelt. Foto: B&K

Foto: B&K

Wo Leute unachtsam ihre Essensreste entsorgen, sind die Nutznießer nicht weit. So geschehen an Blies und Todtbach. Einigen Anwohnern ist eine steigende Zahl von Ratten aufgefallen. Laut Hans-Jürgen Rauber vom St. Wendeler Umweltamt ist die Stadt dem schon nachgegangen. Eine Schädlingsbekämpfungsfirma wurde beauftragt, das Treiben in den Kanälen einzudämmen.

Ratten zu fangen, ist indes nicht einfach. Mit Fallen lassen sich die intelligenten Nagetiere kaum überlisten. Rauber: "Die ausgelegten Köder bestehen aus einem Haferflockengemisch mit einem Gerinnungshemmer."

Gift für Menschen gefährlich

Effizientes Rattengift entfalte seine Wirkung erst nach einigen Stunden, denn in den bis zu 60 Tieren umfassenden Gruppen gebe es Vorkoster, die unter Beobachtung stehen. Fielen diese gleich tot um, würden die übrigen Ratten die Nahrung nicht mehr anrühren. Da das Gift auch für Menschen sehr gefährlich sei, wurde es an nicht offen zugänglichen Kanälen ausgelegt.

Wegen des großen Nahrungsangebots schließen sich Ratten dem Menschen an. Auf dem Land richten sie teils enorme Schäden in der Landwirtschaft an. In der Stadt sind die Plagegeister ungeliebt, weil sie ist auch Krankheiten verbreiten können. Sie sind Überträger von Salmonellen, Leptospiren (Bakterien, die Leber und Nieren schädigen können) und Hantaviren. Außerdem könnten die Tiere Wasserleitungen beschädigen. Eine Ausrottung von Ratten in Menschennähe ist unmöglich. Durch gezielte Maßnahmen kann ihre Zahl jedoch in Grenzen gehalten werden.

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