Hallen-Streit Neue Sporthalle erregt die Gemüter

St. Wendel · St. Wendeler Jusos sehen in dem geplanten Bau einen „Mega-Flop“. Junge Union verweist auf den Bedarf.

 Dieses Foto wurde im März 2017 aufgenommen, als die neue Halle vorgestellt wurde. Landrat Udo Recktenwald, Innenminister Klaus Bouillon, Bürgermeister Peter Klär und Klaus Meiser (von links) verkündeten die Zuwendung für den geplanten Sport- und Event-Bau.

Dieses Foto wurde im März 2017 aufgenommen, als die neue Halle vorgestellt wurde. Landrat Udo Recktenwald, Innenminister Klaus Bouillon, Bürgermeister Peter Klär und Klaus Meiser (von links) verkündeten die Zuwendung für den geplanten Sport- und Event-Bau.

Foto: Bonenberger Klos/Bonenberger

Kürzlich hat der saarländische Sport- und Bauminister Klaus Bouillon (CDU) erklärt, dass wegen der Finanzaffäre des Landessportverbandes Saar (LSVS) der avisierte Zuschuss der Sportplanungskommission in Höhe von zwei Millionen Euro für den geplanten Neubau der Sporthalle in St. Wendel gefährdet sei. Die Jusos im Kreis St. Wendel haben nun zu dem Thema erklärt: „Die geplante Mega-Halle in St. Wendel wird eher ein Mega-Flop. Aus der vielfach angepriesenen Multifunktionshalle mit 1300 Sitzplätzen soll nun eine Dreifelder-Halle werden“, heißt es in einer Mitteilung. Man habe die Planungen der Halle von Beginn an scharf kritisiert. In den Augen der SPD-Nachwuchsorganisation wäre das Geld andernorts besser investiert gewesen: in der Sanierung der bestehenden Schulsporthallen beispielsweise. Die gesamte Planung der „Mega-Halle“ werde zunehmend zur Farce. Anstatt weiter Luftschlösser zu bauen, sollten sich St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU) und Minister Bouillon auf das besinnen, was wirklich für die Menschen im Kreis zählt, nämlich dass mit Steuergeldern vernünftig umgegangen werde.

Mit Unverständnis hat die Junge Union (JU) im Kreis St. Wendel auf die Kritik der Jusos an dem geplanten Neubau der Sporthalle in St. Wendel reagiert: „Ich verstehe nicht, warum man eine dringend benötigte Dreifeld-Halle für den Schulsport schlechtredet“, sagt der JU-Kreisvorsitzende Dennis Meisberger. Die Belegungszahlen der Schulen würden zeigen, dass eine solche Halle dringend benötigt werde.

Betrachte man sich die positive Stadtentwicklung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte, so könne man auch bei dieser Entscheidung der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister vertrauen. „St. Wendel hat sich als Sportstadt bundesweit einen Namen gemacht. Diese Leitinvestition ist kein Luxus“, sagt Meisberger, sondern sei dringend für die sportliche Entwicklung der Schüler sowie für den Vereinssport im Kreis notwendig. Die Stadt schaffe es gemeinsam mit dem Landkreis und dem Land, die Attraktivität der Region zu steigern und die Begeisterung für den Sport insbesondere bei den Jugendlichen zu fördern. „Die Halle kommt, weil sie benötigt wird und damit die Qualität des Sportunterrichts erheblich steigert. Die Menschen in der Region erkennen an den Reaktionen der letzten Tage wieder einmal, wer anpackt und wer nur schlechtredet.“

Indes hat die St. Wendeler CDU-Landtagsabgeordnete Ruth Meyer sich zuversichtlich gezeigt, was den Neubau der Sporthalle anbelangt: „St. Wendel, unsere Vereine und unsere Schulen brauchen dringend diese Halle und sie wird auch kommen.“ Meyer ist seit März neues Mitglied der Sportplanungskommission. Sie folgt ihrem Parteikollegen Tobias Hans nach, der nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten aus der Kommission ausgeschieden ist.

Meyer will sich nach eigener Aussage für regionale Projekte wie die St. Wendeler Halle stark machen. Mit Blick auf die aktuellen Sorgen vieler Vereine und Antragsteller, die im Zuge des LSVS-Skandals um die Finanzierung ihrer Projekte bangen, prognostiziert sie: „Bei aller notwendigen Neujustierung innerhalb der Sportförderung im Land, sehe ich die Gelder der Sportplanungskommission grundsätzlich gesichert.“

Zwar könne über Zeitpunkt und Höhe der Kommissions-Zuschüsse derzeit noch keine belastbare Aussage getroffen werden. Es gingen jedoch monatlich Gelder aus dem Sportachtel ein und stünden zur zweckgebundenen Verteilung für den Sportstättenbau bereit. „Als Mitglied der Sportplanungskommission werde ich dabei natürlich auf alle Projekte aus unserer Region ein besonderes Auge haben“, verspricht Meyer.

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