Neue Bäume für die Obstbaumallee

Winterbach. Die Winterbacher Dorfgemeinschaft hat unter Leitung des Obst- und Gartenbauvereins innerhalb der Aktion "Tatort Dorfmitte" die alte Obstbaumallee über die Höhe erneuert und einen sehenswerten Lehrpfad angelegt

 Die Stadt St. Wendel hilft den Hobbygärtnern beim Anlegen der Obstbaumallee. Fotos: SZ/Müller

Die Stadt St. Wendel hilft den Hobbygärtnern beim Anlegen der Obstbaumallee. Fotos: SZ/Müller

Winterbach. Die Winterbacher Dorfgemeinschaft hat unter Leitung des Obst- und Gartenbauvereins innerhalb der Aktion "Tatort Dorfmitte" die alte Obstbaumallee über die Höhe erneuert und einen sehenswerten Lehrpfad angelegt. Auf einer 1160 Meter langen Wegstrecke können Spaziergänger vom Sportplatz aus über eine weitgehend erhaltene Allee von Obstbäumen bis zur Landstraße nach Bliesen wandern. Auch für Schulklassen ist der Weg interessant, sind den Kindern doch die verschiedenen Obstsorten kaum noch bekannt.In den 30er Jahren sind die ersten Bäume dieser Streuobstallee von der Gemeinde Winterbach gepflanzt worden. Sie war damals der Grundstock einer wachsenden Obstbaumkultur. Schon seit Jahren pflegt der Obst- und Gartenbauverein Winterbach diese Bäume. Die Idee eines Baumkatasters wurde im Jahre 2006 umgesetzt. Erfasst wurden seinerzeit 85 Apfel-, acht Birn-, 13 Kirsch- und zwei Zwetschgenbäume. Viele der Bäume waren zwischenzeitlich in Hecken und Sträucher eingewachsen und konnten nicht mehr geschnitten werden.

Nicht mehr erhaltenswerte Bäume wurden im Rahmen der Maßnahme gefällt, andere bekamen einen Pflegeschnitt. Schließlich sind weitere junge Obstbäume gepflanzt worden. Dabei achtete der Obst- und Gartenbauverein sorgfältig auf eine Streuobstvielfalt. Die Besucher der Obstbaumallee finden nun auch Baumschilder und an den Infotafeln alle Merkmale der weit über 100 Obstbäume vor. Während der Erntezeit bietet der Winterbacher Obst- und Gartenbauverein seine Hilfe bei der Obstverwertung an.

Der Lebensraum vieler Tiere wird auf dem Obstweg durch ein so genanntes Insektenhotel unterstützt, das Mitglieder des Vereins errichtet haben. Viele Nützlinge wie zum Beispiel Hummeln, Wildbienen, Schlupf-, Falten- und Grabwespen, Florfliegen, Käfer und Ohrwürmer sind ständig auf Wohnungssuche. Eine wichtige Rolle spielen diese Insekten beim Bestäuben, vor allem bei den Obstbäumen. Unter fachlicher Anleitung sorgten Kinder der Bliesener Grundschule für die artgerechte Inneneinrichtung. "Obwohl es an einem Insektenhotel sehr lebhaft zugehen kann, braucht niemand Angst vor Stichen zu haben", sagte Hans-Jürgen Rauber vom St. Wendeler Umweltamt.

Wie Edgar Böffel, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, und Ortsvorsteher Gerhard Weiand bei der Vorstellung des Projektes erklärten, soll mit der Allee das Erbe der Vorfahren erhalten bleiben und die jüngere Generation an Kulturlandschaft und Obstverwertung herangeführt werden. Gerhard Weiand betonte, dass der Obst- und Gartenbauverein Winterbach, die Kreisstadt St. Wendel, der Landkreis, der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine und das Ministerium für Umwelt gemeinsam dafür sorgen, dass das Projekt in Zukunft ideell und finanziell mitgetragen werde.

 Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Winterbach pflanzen einen Baum ein.

Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Winterbach pflanzen einen Baum ein.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf 15 000 Euro. Die Stadt St. Wendel beteiligte sich mit 12 000, das saarländische Wirtschaftsministerium mit 3000 Euro. gtr

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