Mit ungewollten Drifts zum Sieg

St. Wendel · Schneematsch, Schlamm und glatte Straßen: Trotz extrem schwieriger Bedingungen hat Skoda-Pilot Fabian Kreim seinen Vorjahressieg bei der Saarland-Pfalz-Rallye rund um St. Wendel wiederholt. Mehr als ein Drittel der gestarteten Teams blieb auf der Strecke.

 Sprung ins Glück: Fabian Kreim wiederholte bei der Saarland-Pfalz-Rallye seinen Vorjahreserfolg. „Die Bedingungen waren die schwierigsten, die ich bisher erlebt habe“, sagte er im Ziel. Foto: Skoda

Sprung ins Glück: Fabian Kreim wiederholte bei der Saarland-Pfalz-Rallye seinen Vorjahreserfolg. „Die Bedingungen waren die schwierigsten, die ich bisher erlebt habe“, sagte er im Ziel. Foto: Skoda

Foto: Skoda
 Fahrer und Fans ließen sich am Samstag auch von Schnee und Matsch nicht abhalten. Foto: ADAC

Fahrer und Fans ließen sich am Samstag auch von Schnee und Matsch nicht abhalten. Foto: ADAC

Foto: ADAC

Im Ziel atmete Fabian Kreim erst einmal tief durch. "Dieser Sieg war wirklich harte Arbeit", schnaufte der Skoda-Pilot und erzählte: "Die Bedingungen waren die schwierigsten, die ich bisher erlebt habe: Schneefall, Regen, trocken, dazu viel Matsch, und einige ungewollte Drifts - es war wirklich alles dabei." Doch egal, ob Matsch oder Schneeglätte: Der Rallye-Pilot aus Fränkisch-Crumbach ließ sich nicht stoppen. Mit acht Bestzeiten in zwölf Wertungsprüfungen fuhren er und sein Co-Pilot Frank Christian im Skoda Fabia R5 am vergangenen Wochenende einen souveränen Erfolg bei der Saarland-Pfalz-Rallye heraus. "Zum Saisonstart hat einfach alles gepasst", freute sich Kreim, als er wie im Vorjahr in St. Wendel ganz oben auf dem Podest stand.

"Dieser Erfolg macht zwar Lust auf mehr, aber die Konkurrenz ist in diesem Jahr so stark wie schon lange nicht mehr", weiß er. Dennoch hat Kreim nach der deutschen Vize-Meisterschaft im vergangenen Jahr in dieser Saison nur ein Ziel: den Titel.

Der Auftakt hätte da nicht besser laufen können: Der 23-Jährige setzte sich am Freitag mit der Bestzeit auf dem gut besuchten St. Wendeler Stadtrundkurs gleich an die Spitze - und blieb dort auch. Die Wertungsprüfungen eins und drei von Haupersweiler nach Hoof am ersten Tag mussten abgesagt werden, da die Rettungsfahrzeuge auf den schneebedeckten Strecken nicht schnell genug zu einem möglichen Unfall hätten kommen können.

Auf der ersten Schleife am Samstag durch den winterlichen Windpark Freisen knöpfte Kreim seinem Konkurrenten Georg Berlandy im Peugeot 207 S2000 direkt einmal 17 Sekunden ab und kontrollierte fortan das Renngeschehen. Der deutsche Meister von 2013 war mit seinem Beifahrer Peter Schaaf über Platz zwei hochzufrieden: "Peter und ich hatten lange nicht mehr so viel Spaß im Auto", sagte Berlandy grinsend.

Die eigentliche Überraschung passierte derweil im Kampf um Platz drei. Dominik Dinkel wehrte die Angriffe von Routinier Hermann Gaßner im Mitsubishi Evo VIII ab und belohnte seine Premiere im Skoda Fabia S2000 mit Rang drei.

Peugeot-Pilot Christian Riedemann konnte hinterher immerhin noch auf den 26. Geburtstag von Co-Pilotin Lara Vanneste anstoßen. Als Dritter brauste er aus dem Windpark. "Einen Rang wollen wir noch nach vorne", gab Riedemann zu diesem Zeitpunkt als Ziel aus. Damit hätte er die Rückkehr von Peugeot in die deutsche Rallye-Meisterschaft 30 Jahre nach dem Titelgewinn der Französin Michèle Mouton gekrönt. Aber ein zeitraubender Ausrutscher und ein Plattfuß verhinderten den angepeilten zweiten Platz hinter Kreim und ließen das Peugeot-Duo auf Position fünf zurückfallen.

Von den insgesamt 78 Boliden erreichten nur 48 das Ziel. Durch die Bergung verunfallter Fahrzeuge verzögerte sich am Samstag der Zeitplan um eine ganze Stunde. "Das war physisch sehr anstrengend. Vor Hunger hatte ich ein Loch im Bauch", hing der Hahnweiler Opel-Pilot Marijan Griebel leicht in den Seilen. Aber Rang sechs sei am Ende absolut klasse. "Es war ungemein schwierig, bei dieser Rallye hatte jeder Fahrer sein Aha-Erlebnis", sagte der 26-jährige Polizeibeamte. Zudem konnte Griebel die Wertung der zweiradgetriebenen Autos gewinnen, vor Carsten Mohe im Renault und Philipp Knof mit seinem Citroën . Sein Bruder Felix trumpfte auf dem Stadtrundkurs mit der zweitbesten Zeit auf, verlor aber auf der Wertungsprüfung zehn rund zehn Minuten - und fiel dadurch auf Rang 45 zurück. Bester Saarländer war Jörg Broschart aus Schiffweiler im Mitsubishi Evo IX auf Position neun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort