Musical Mit Sisis Rolle wurde ihr Traum wahr

Oberlinxweiler · Die 19-jährige Kristin Backes aus Oberlinxweiler spielte im Musical „Ludwig“ die legendäre Kaiserin.

 Ganz in Rot gehüllt und getaucht: Kristin Backes im Festspielhaus in Füssen.

Ganz in Rot gehüllt und getaucht: Kristin Backes im Festspielhaus in Füssen.

Foto: Michael Böhmländer/@Michael Boehmlaender

Seit Mai spielte die junge Kristin Backes aus Oberlinxweiler in „Ludwig“ im Festspielhaus in Füssen vor großem Publikum– an der Seite von Musical-Megastars wie Uwe Kröger, Pia Douwes oder Jan Ammann. Am Sonntag war die letzte Aufführung des Erfolgs-Musicals in der bayerischen Stadt. Im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung erzählt die 19-Jährige von ihren Erlebnissen.

Kristin, seit Mai spielst Du im Festspielhaus in Füssen in „Ludwig 2“. Welche Rollen durftest Du seitdem spielen?

Kristin Backes: Bisher durfte ich einige Male die Sophie von Bayern, also die Schwester von Sisi und die Verlobte von Ludwig II. spielen und vor Kurzem hatte ich meine Premiere als Kaiserin Elisabeth.

Es war also auch die Elisabeth dabei, eine der Hauptrollen? Wie hast Du Dich als Sisi gefühlt? Und was macht den Reiz dieser Figur aus?

Backes: Es war unglaublich. Alleine schon mit der Perücke und dem Kostüm fühlt man sich wie eine echte Prinzessin. Dann war die Kaiserin eine sehr interessante Persönlichkeit mit vielen Facetten und einem starken Charakter. Das hat dann vor allem sehr viel Spaß gemacht, diese Rolle zu erkunden und zu schauen, welche Farbe man ihr verleihen kann. Zudem ist die Inszenierung einfach nur märchenhaft. Sisi steht in einem roten Kleid auf der Bühne und unzählige Rosenblätter fallen auf sie herab. Dann singt sie in einer wunderschönen Arie über ihre verlorene Liebe und ihren Freiheitswunsch, wo sie von Ludwig, ihrem Seelenverwandten, unterbrochen wird. Also kurz zusammengefasst: Ein ist ein wahr gewordener Traum!

Was bedeutete es für Dich, Abend für Abend in einem solchen Musicalhaus auf der Bühne zu stehen?

Backes: Zum einen ist es auf jeden Fall Vergnügen. Jede Show ist anders und es wird nie langweilig. Zum anderen ist es natürlich auch einige Arbeit. Man muss auf jeden Fall schauen, dass man immer fit ist und 100 Prozent geben kann. Ich stand ja nicht nur auf der Bühne, sondern half auch im Produktionsbüro. Das bedeutete, dass ich vorher schaue, ob die Besetzungslisten stimmen. An manchen Tagen war ich Abendspielleitung und somit dafür verantwortlich, dass die Show läuft und das künstlerische Niveau gewahrt wird. Also, es war sehr viel zu tun, aber es ist genau das was ich immer wollte.

Du standst mit großen Musical-Stars wie Uwe Kröger oder Jan Ammann auf der Bühne. Im Vorfeld hast Du uns aber verraten, dass Du dich besonders auf Pia Douwes freust. Hat sie Deine Erwartungen erfüllt? Und konntest Du was Bestimmtes lernen von der Grande Dame des Musicals?

Backes: Sie hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Pia ist eine einzigartige Persönlichkeit: herzensgut, unglaublich charmant und eine sensationelle Darstellerin. Ich habe mit ihr geprobt und sogar den Durchlauf als Sisi gespielt. Das kann ich immer noch nicht ganz begreifen, dass ich als Elisabeth neben Pia Douwes gestanden habe und sie mich sogar gelobt hat. Mein schönster Moment mit ihr war, als ich die Sophie gespielt habe und sie mich als Sybille trösten musste. Danach sangen wir zusammen ein Terzett. Als dies fertig war, sind wir von der Bühne und ich drehte mich nur zu ihr um, wir grinsten uns mit dem breitesten Colgate-Lächeln an und fielen uns in die Arme.

Pia Douwes hat so ziemlich alle großen Rollen gespielt. Welche davon würde Dich am meisten reizen?

Backes: Mhmm, das kann ich schwer sagen, da ich noch zu jung für einige Rollen bin. Welche Rolle mich am meisten reizen würde, wäre die Natalie in Next to Normal mit Pia Douwes als Mutter.

Im Dezember sehen wir Dich wieder im Saarland, Du spielst erneut in „Die Päpstin“, an manchen Terminen sogar die Titelrolle. Eine schwierige Rolle mit viel Text. Wie bereitest Du Dich darauf vor?

Backes: Ja, am 30. Dezember darf ich in der Mittagshow die Johanna spielen. Die Texte sitzen noch von vergangenem Jahr, deswegen hält sich dieses Mal der Arbeitsaufwand in Grenzen. Zurzeit bin ich aber dabei, den Roman von Donna W. Cross zu lesen. Das ist unglaublich interessant, da man viel mehr Hintergrundinformationen erfährt und die Rolle dadurch noch tiefgründiger wird. Zudem habe ich mir dieses Jahr das Musical in Fulda angeschaut. Ich glaube, bis Dezember bin ich perfekt vorbereitet und ich freue mich darauf, mit Dennis Henschel an meiner Seite ins Papstgewand zu schlüpfen.

Du hast derzeit ein Urlaubssemester eingelegt. Weißt Du denn schon, wie es nach dem Studium weitergehen soll?

Backes: Nein, ich weiß es noch gar nicht. Den einen Tag denke ich so, den anderen wieder so. Ich habe mir einfach vorgenommen, diese Zeit vollkommen zu genießen und dann zu entscheiden, was ich möchte. Also, alle Türen stehen offen und ich muss mich nur entscheiden, durch welche ich durch möchte.

Und wann sehen wir Dich mal wieder im St. Wendeler Land?

 Ein wahr gewordener Traum: Die junge Kristin Backes in der Rolle der legendären Kaiserin Sisi.

Ein wahr gewordener Traum: Die junge Kristin Backes in der Rolle der legendären Kaiserin Sisi.

Foto: Michael Böhmländer/@Michael Boehmlaender

Backes: Im Oktober bin ich wieder im Saarland und habe einige Auftritte mit Jakob Mathias und dem Intensiv-Theater.

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