Spendenprojekt Mit Koch-Rezepten armen Kindern geholfen

St. Wendel · Erlös aus dem Verkauf eines Kochbuchs kommt Waisenkindern im indischen Bundesstaat Kerala zu Gute.

 Pastor Klaus Leist übergibt den Spendenscheck an die indischen Schwestern. Mit dabei Josef Alles (links) und Frank Schön (rechts) von der Wendelinus Stiftung.

Pastor Klaus Leist übergibt den Spendenscheck an die indischen Schwestern. Mit dabei Josef Alles (links) und Frank Schön (rechts) von der Wendelinus Stiftung.

Foto: B&K/Bonenberger/

In einem Kochbuch zusammengestellte Lieblingsgerichte von Menschen aus der Region helfen Waisenkindern im indischen Bundesstaat Kerala. Anlässlich der Jubiläums-Wallfahrt zum 1400. Todesjahres des Heiligen Wendelin ist das Kochbuch „Aus Sankt Wendelins Küche – Kulinarische Hochgenüsse aus der Region St. Wendel“ präsentiert worden. Im Februar vermeldet der St. Wendeler Pastor Klaus Leist „Ausverkauft, nichts geht mehr.“ 1500 Exemplare waren weg.

Der Reinerlös in Höhe von 19 307,70 Euro kommt einem Schulprojekt mit Waisenhaus im indischen Bundesstaat Kerala zugute. Es von der indischen Ordensgemeinschaft der Schwestern von Nazareth geleitet, die in der Stiftung Hospital arbeiten und zur Pfarrgemeinde St. Wendelin gehören. „Das Buch ist zwar nicht auf der Bestsellerliste der Belletristik gelandet, doch für uns ist es zum Verkaufsschlager geworden“, freut sich Pastor Leist.

Mit dem Erfolg ist das Spendenprojekt nun abgeschlossen. Im Cusanushaus hat Leist den Schwestern von Nazareth einen symbolischen Spendenscheck übergeben. In den beiden Wochen der Jubiläums-Wallfahrt im Oktober habe die Pfarrgemeinde St. Wendelin, so der Pastor, die Tore in die Welt hinein geöffnet. „Denn Wendelin ist ein Heiliger, der weltweit verehrt wird und wir haben die Brücke von St. Wendel bis nach Indien geschlagen“, betont Leist. Die Kongregation der Schwestern von Nazareth ist in drei indischen Provinzen vertreten, wo sie ihre Arbeit im sozialen, pädagogischen und medizinischen Bereich leisten. Das Mutterhaus befindet sich in Kerala (Südwestindien). Dort unterhält die Schwesterngemeinschaft ein Waisenhaus, in dem 100 Kinder betreut werden. Angeschlossen daran ist noch eine Grundschule für 300 Kinder. „Keines der Kinder kann von den Eltern ausreichend betreut und ernährt werden“, berichtet Leist.

Schwester Meena, Oberin der in Deutschland missionierenden Ordensfrauen, erklärt: „Die Eltern haben auch kein Geld, um die Kinder in die Schule schicken zu können“. In der Grundschule werden sie von den Schwestern versorgt und in den Ferien kehren sie ins Elternhaus zurück. „Wir empfinden eine große Dankbarkeit und werden die Spende nach Indien überweisen“, sagt Schwester Meena.

Von Anfang an war klar, dass die St. Wendeler Wendelinus Stiftung das Kochbuch-Spendenprojekt begleiten würde. „Wir tragen doch den heiligen Wendelin bei uns im Namen“, verdeutlicht Stiftungsvorstand Josef Alles. Er war einst selbst in Kerala und kennt die Situation vor Ort. „Es ist beeindruckend, was die Schwestern an Nächstenliebe für die Waisenkinder aufbringen. Mit einer einfachen Ausstattung und Mitteln wird sehr viel Gutes getan“, lobt Alles deren Engagement.

Pastor Leist dankt zusätzlich vielen Bürgern auch über St. Wendel hinaus, die allesamt den grandiosen Erfolg des Projekts möglich gemacht hätten. Der Kirchenmann war es auch, der vor vier Jahren mit der Provinzleitung der Schwesterngemeinschaft in Limburg Gespräche geführt hat, um es zu ermöglichen, dass die Schwestern von Nazareth eine neue Station in St. Wendel eröffnen konnten. Vier Schwestern haben sich daraufhin in der Pfarrgemeinde St. Wendelin angesiedelt und eine Etage im ehemaligen Pfründnerhaus in der Stiftung Hospital bezogen. In der Wallfahrtswoche 2014 sind die vier Schwestern der Pfarrgemeinde dann vorgestellt worden. Die Schwestern Jancy, Jossia und Shiny haben anschließend im Bereich der Altenhilfe im Hospital ihren Dienst bei den alten und pflegebedürftigen Menschen angetreten. Gleichzeitig hat Schwester Sateeva das Studium der Medizin an der Universität in Homburg begonnen.

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