Mega-Halle: CDU-Nachwuchs reibt sich an SPD-Chef

St Wendel · JU wirft Jung Unwissenheit vor. Der kritisiert Verfahrensweise, wie über Zuschuss für St. Wendeler Großprojekt informiert wird.

 Dennis Meisberger (JU) Foto: CDU

Dennis Meisberger (JU) Foto: CDU

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Jetzt wettert auch die Junge Union (JU) im Streit um die geplante Mega-Halle in St. Wendel gegen SPD-Kreisvorsitzenden Magnus Jung. Nach den Christdemokraten kreidet die CDU-Kaderschmiede dem Politiker an, die selbst mitgetragenen Beschlüsse nicht zu kennen. JU-Kreischef Dennis Meisberger, gleichzeitig CDU-Vertreter im St. Wendeler Kreistag: "Die Beschlusslage für Kreiszuschüsse bei Investitionen in Hallen, die der Kreis für den Schulsport nutzt, sind eindeutig." Als "unmöglich" wertet Meisberger deshalb Jungs Aussagen, er wisse nicht, auf welcher Grundlage der Kreis die Halle bezuschussen will.

Jung, zugleich Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, hatte während der zurückliegenden Sitzung des Gremiums angezweifelt, dass Landrat Udo Recktenwald (CDU) einen Zuschuss von 3,1 Millionen Euro für den Bau einer knapp 16 Millionen Euro teuren Sport- und Veranstaltungshalle in St. Wendel in Aussicht hätte stellen dürfen, ohne dies vorher mit dem Kreistag abzuklären.

Der Chef im Landratsamt seinerseits verwies auf einen Beschluss von Dezember des Vorjahres. Demnach hatten sich die Kreistagsmitglieder einstimmig für Kreiszuschüsse von 20 Prozent bei Investitionen in Hallen ausgesprochen, die auch für den Schulsport weiterführender Schulen gebraucht werden. Für weiterführende Schulen, wie Gemeinschaftsschulen und Gymnasien, ist der Landkreis verantwortlich.

Die SPD ihrerseits legt den Passus Investitionen anders aus, sieht darin keinesfalls einen Freibrief für Neubauten. Es gehe dabei aus ihrer Sicht vielmehr um Sanierungen und Reparaturen an bestehenden Gebäuden. Magnus Jung beklagte darüber hinaus die grundsätzliche Verfahrensweise, erst über die Saarbrücker Zeitung von den Neubauplänen erfahren zu haben.

Die Mega-Halle soll bis zu 1300 Zuschauer auf zwei sich gegenüberliegenden Tribünen fassen. Weitere Finanzspritzen kommen von der Saar-Regierung (fünf Millionen Euro) und von der Sportplanungskommission (zwei Millionen Euro), die wiederum Geld von der Toto-Gesellschaft erhält. Den übrigen Teil muss die Stadt St. Wendel aufbringen. Das neue Bauwerk, das nach Angaben der Initiatoren auch überregional relevante Veranstaltungen anziehen soll, wird die bisherige Sporthalle in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Standort ersetzen.

 Magnus Jung (SPD) Foto: Gundelwein/SPD

Magnus Jung (SPD) Foto: Gundelwein/SPD

Foto: Gundelwein/SPD

JU-Chef Meisberger hält sie für einen "enormen Gewinn für die Schul- und Sportstadt St. Wendel". Würde sich der Landkreis nicht mit einem Zuschuss beteiligen, käme womöglich ein Neubau auf ihn zu, dessen Bau er dann komplett zu begleichen hätte, befürchtet der Nachwuchs-Politiker. Denn die für Schulsport genutzte Hallen seien bereits heute ausgelastet.

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