Abschied Markus Karsch als Pfarrer verabschiedet

St. Wendel · An diesem Sonntag endet für Gerhard Koepke seine Zeit als Superintendant. Sein Nachfolger ist Markus Karsch. Der hat sich schon mal aus dem Dienst der St. Wendeler Kirchengemeinde verabschiedet.

 Der evangelische Pfarrer Markus Karsch wird neuer Superintendent des Kirchenkreises Saar-Ost.

Der evangelische Pfarrer Markus Karsch wird neuer Superintendent des Kirchenkreises Saar-Ost.

Foto: Frank Faber

Pfarrer Markus Karsch hat sich mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche aus dem Dienst in der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde St. Wendel verabschiedet. Der 49-jährige Theologe wird ab dem 8. April neuer hauptamtlicher Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Saar-Ost und damit Nachfolger von Gerhard Koepke, der am kommenden Sonntag in den Ruhestand geht.

Karsch war seit 2006 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel, heute Gesamtkirchengemeinde St. Wendel. Er ist in Merzig geboren und in Mettlach aufgewachsen. Nach dem Abitur hat er Evangelische Theologie in Bonn studiert. Sein Vikariat hat er in der Kirchengemeinde Offenbach am Glan absolviert, den Probedienst dann in St. Wendel. Karsch ist verheiratet und hat einen Sohn.

„Die Arbeit werde ich nicht vermissen, aber das Dienen. Pfarrer arbeiten nicht, sie dienen“, stellt Pfarrer Karsch während seiner Predigt fest. Doch heutzutage gäbe es den Beruf des Dieners oder Knechts nicht mehr. „Das Dienen hat ausgedient. Wer will heute noch Knecht sein, sich selbst kleinmachen und im Hintergrund bleiben?“, fragt Karsch.

Er werde die Arbeit nicht vermissen, aber das Dienen, weil dies beim Beruf des Pfarrers etwas Einmaliges sei. „Koch hätte mir als Beruf auch ganz gefallen, um für Menschen etwas zu tun“, fügt Karsch an. Die Jugendarbeit mit den Konfirmanden habe ihm großen Spaß gemacht, die Begegnung mit Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens ihn geprägt. „Menschen geben dir das Vertrauen am Ende ihres Lebens, das ist eine unglaubliche Erfahrung für einen Pfarrer“, sagt Karsch. Trauer, Schmerz, Verzweiflung und Wut, all dies dürfe ein Pfarrer miterleben. „Und als Seelsorger dürfen wir bis nahe an die Seele eines Menschen. Das ist kostbar und das Schönste an diesem Beruf“, schwärmt er.

Zu seinen kommenden Aufgaben als Superintendent gehört die Dienstaufsicht über die Pfarrer, Pastoren sowie die Repräsentation des Kirchenkreises in der Öffentlichkeit. Und zudem soll Karsch dann als Seelsorger für die Seelsorger da sein. Wie Ökumene funktioniert, habe er in Marpingen gelernt. „Auch ich habe in Marpingen viel gelernt“, scherzt der katholische Pastor Klaus Leist, der aus dem zweitgrößten im Landkreis St. Wendel stammt. Mit dem Kollegen, so Leist, sei bei vielen gemeinsamen Dingen Ökumene auf Augenhöhe möglich gewesen. „Unsere brüderliche, ökumenische Verbindung wird nun noch nicht zu Ende sein“, stellt Leist klar.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Peter Schön verabschiedet Karsch aus dem Vorstand der St. Wendeler Lebenshilfe und überreicht ihm ein Bild mit dem Heiligen Wendelinus. „Unheimlich, wie viele positive Dinge ich in all der Zeit hier mitbekommen habe, dafür bin ich sehr dankbar“, meint Karsch. Im November ist er bei einer Tagung der Synode des Kirchenkreises Saar-Ost in Hirzweiler-Welschbach zum Superintendenten gewählt worden. Der Superintendent (lateinisch superintendens, wörtlich „Aufseher“) ist ein kirchliches Amt. In einigen Evangelischen Kirchen – so auch im Kirchenkreis Saar-Ost – ist der Superintendent der leitende Geistliche eines Kirchenbezirks. Die Superintendenten visitieren die Kirchenkreise und dabei auch die haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter der Kirchenkreise.

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