Wendelsmarkt Marktbesucher trotzten dem Regen
St. Wendel · Der Wendelsmarkt lockte bei typischem Herbstwetter zahlreiche Besucher in die Kreisstadt St. Wendel.
Man sieht sich, trifft sich, es ist Wendelsmarkt. Tausende Menschen aus der gesamten Region schlenderten am gestrigen Dienstag entlang der 150 Marktstände durch die Gassen der Kreisstadt. Dies bei trübem Herbstwetter zum Freiluft-Shopping, Jahrmarktbummel oder zum Plausch mit Bekannten.
Die Händler boten ihre Waren feil, mal mit einem gewinnenden Lächeln, mal mit einer Präsentation der Vorzüge des Produkts, mit dem sie an diesem Tag ins Rennen um die Gunst der Flaneure gingen. Mit seiner lauten marktschreierischen Stimme absolvierte ein Obstverkäufer seinen Job. „Vitamine und Gesundes, alles nur für fünf Euro“, rief er den Marktbesuchern zu und packte von der Apfelsine bis Weintraube verschiedene Sorten Obst in eine Tüte, ohne sie abzuwiegen.
Schuhputzer Gustav wienerte einem Kunden die Treter blitzblank und verkaufte obendrauf ein Fläschchen Sonnengold. „Das Produkt reinigt, pflegt und bringt Glanz, ohne nachzupolieren. Egal ob Schuhe oder Motorradkombianzug“, erklärte der Schuhputzer aus Herne, der sofort Ausschau nach dem nächsten Versuchskaninchen für sein Produkt hielt. In Sachen Food-Trends konnte Ernst Tilly aus Kaiserslautern weiterhelfen. Mit dem Spiralschneider schnippelte er Gemüse in Streifen wie im Asia-Imbiss. „Die Streifen ersparen der Hausfrau bis zu 85 Prozent der Kochzeit“, erklärte Tilly die Vorzüge des Küchengerätes. Denn dadurch würden keine Vitamine verloren gehen.
An Ort und Stelle scante Christina Schmidt ihre Kundschaft ab und führte eine Vitalstoff-Analyse durch. „Mithilfe des Vitalscaners lassen sich Aussagen über Krankheits- und Ernährungszustände sowie über die persönliche Stoffwechsel-Situation und ein mögliches Mikronährstoff-Defizit treffen“, erklärte Schmidt. Der Vitalscan liefere die Basis für eine individuelle Gesundheitsberatung.
Den Seifen-Tonstein stellte Helga Walter als Neuheit für die Körperpflege vor. Der Tonstein würde abgestorbene Hautschüppchen entfernen, die Haut erfrischen und raue Stellen an den Knien und Händen beseitigen, suggeriert ihr Prospekt. Doch auch die Krammarkt-Klassiker fehlten nicht. Strümpfe der Marke Eifeler Qualität bringt Brigitte Schackmann bereits seit über zehn Jahren aus Rittersdorf nach St. Wendel mit. Für die langen Winterabende in der Wohnung empfahl die Händlerin ein paar Hüttensocken – passend zum langen Fernsehabend auf der Couch. Für Allerheiligen stand Grabschmuck parat.
Körbeweise Blumenzwiebeln hatte der Gummersbacher Markus Kalendkiewicz auf dem Pflaster der Mott platziert. „Jetzt ist Pflanzzeit“, betonte er. Die Steppenkerzen könnten bis zu 1,70 Meter groß werden und dann wie spitze Türme aus einem Beet herausragen, teilte der Pflanzenhändler mit. Hoch war zudem die Wiederholungsrate des Marktangebotes: Putzzeug, Küchenkrempel und eine inflationäre Auswahl an günstiger Kleidung.
