Medizinische Versorgung Kreise wollen bei medizinischer Versorgung mitreden

St. Wendel · () Auch wenn sie rechtlich nicht zuständig sind, sehen sich die Landkreise für die ambulante medizinische Versorgung politisch in der Verantwortung. Das lässt sich aus dem Positionspapier schließen, dass das Präsidium des Deutschen Landkreistages (DLT) verfasst hat. Darin werden mehr Mitbestimmungs- und Mitgestaltungskompetenzen bei der medizinischen Versorgung eingefordert. „Insbesondere im ländlichen Raum wird es über kurz oder lang zu einem erheblichen Ärztemangel und zu einem stark eingeschränkten medizinischen Angebot kommen“, sagt St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU) voraus. Bereits jetzt würden Arztpraxen schließen, da sich kein Nachfolger fände, auch die Zukunft vieler Krankenhäuser sei ungewiss. „Andererseits verfügen Landkreise über vielfältige Aufgaben und Kompetenzen – auch im Gesundheitsbereich. Sie sind am Menschen dran, sie wissen, wo was fehlt. Das große Feld der Daseinsvorsorge gehört schließlich zu den Kerngeschäften der Landkreise“, erklärte Recktenwald. Daraus leitet das Mitglied des DLT-Präsidiums ab, dass die Landkreise mehr Mitgestaltungsspielraum bekommen müssen.

() Auch wenn sie rechtlich nicht zuständig sind, sehen sich die Landkreise für die ambulante medizinische Versorgung politisch in der Verantwortung. Das lässt sich aus dem Positionspapier schließen, dass das Präsidium des Deutschen Landkreistages (DLT) verfasst hat. Darin werden mehr Mitbestimmungs- und Mitgestaltungskompetenzen bei der medizinischen Versorgung eingefordert. „Insbesondere im ländlichen Raum wird es über kurz oder lang zu einem erheblichen Ärztemangel und zu einem stark eingeschränkten medizinischen Angebot kommen“, sagt St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU) voraus. Bereits jetzt würden Arztpraxen schließen, da sich kein Nachfolger fände, auch die Zukunft vieler Krankenhäuser sei ungewiss. „Andererseits verfügen Landkreise über vielfältige Aufgaben und Kompetenzen – auch im Gesundheitsbereich. Sie sind am Menschen dran, sie wissen, wo was fehlt. Das große Feld der Daseinsvorsorge gehört schließlich zu den Kerngeschäften der Landkreise“, erklärte Recktenwald. Daraus leitet das Mitglied des DLT-Präsidiums ab, dass die Landkreise mehr Mitgestaltungsspielraum bekommen müssen.

Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung obliegt bis dato den kassenärztlichen Verbänden. Das solle auch so bleiben. Aber, wie Recktenwald sagt: „Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung kann nur gelingen, wenn alle relevanten Akteure gemeinsam daran arbeiten.“ Dazu gehörten auch die Gemeinden und die Landkreise. „Und zur medizinischen Versorgung gehören nicht nur Ärzte, sondern alle medizinischen Berufsgruppen.“

Um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen, spricht sich der DLT für eine Landarztquote aus: Medizinstunden sollen verpflichtet werden, nach dem Studium einige Jahre als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht. Recktenwald erklärt: „Mit der Einführung einer Landarztquote könnte binnen zehn Jahren die drohende Unterversorgung ländlicher Gemeinden mit Hausärzten vermieden werden.“ Dazu seien allerdings auch finanzielle Anreize notwendig. Zudem Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärzte. „Auch auf diesen Feldern müssen bei Planung und Durchführung die Landkreise stärker einbezogen werden.“

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