Kirchenchor singt zum 110. Geburtstag

Winterbach · Der Chor aus Winterbach blickt auf eine lange Tradition zurück und ist aus der Pfarrei nicht mehr wegzudenken.

 Am Pfingstsonntag 1907 wurde die Pfarrkirche eingeweiht und der Kirchenchor trat zum ersten Mal auf. Foto: Heimatfreunde

Am Pfingstsonntag 1907 wurde die Pfarrkirche eingeweiht und der Kirchenchor trat zum ersten Mal auf. Foto: Heimatfreunde

Foto: Heimatfreunde

Eigentlich sollte das 100-jährige Bestehen 2007 gefeiert werden. Denn an Pfingstsonntag 1907 trat der katholische Kirchenchor aus Winterbach anlässlich der Einweihungs-Feier der Pfarrkriche erstmals auf. Als diese 100. Geburtstag feierte, war ein Auftritt des Chores bei den Festlichkeiten wegen eines Dirigentenwechsels nicht möglich. An diesem Pfingstsonntag feiert der Chor nun sein sein 110-jähriges Bestehen. Er trägt den Namen der Patronin der Kirchenmusik, der Heiligen Cäcilia.

Die Chronik des Chores wurde erst ab Mai 1961 geführt. Der erste Schriftführer Anton Morsch fasste die Anfangszeit wie folgt zusammen: Am 8. September 1906 wurde die Winterbacher Kirche der "Heiligen Familie" geweiht. Pastor Meckel übernahm an Pfingsten 1907 als erster Seelsorger die Vikarie und unter seiner Regie bildete sich der Kirchenchor mit 26 Mitgliedern. Erster Vorsitzender war Wendel Recktenwald, erster Chorleiter Lehrer Becker, ihm folgte Johann Brill (Schneider) in seinem Amt. Da Pastor Meckel nur einen Männerchor wünschte, konnte ein gemischter Chor erst nach 1917 entstehen, als der Pastor an die Mosel versetzt wurde und Pastor Willems die Seelsorge in Winterbach übernahm. Dass damals der Kirchenchor nur aus Männern bestand, war nicht ungewöhnlich. Frauen durften zu dieser Zeit keine kirchlichen Ämter übernehmen und auch nicht im Kirchenchor singen.

Der neu formierte gemischte Chor erreichte seine Blütezeit unter Leitung des Organisten Adolf Stroh, der von 1919 bis 1924 wirkte. Ihm folgte Josef Schuh als Dirigent und Organist, der bis 1957 den Chor leitete. Pastor Karl Berens übernahm das Amt von Seelsorger Willems, der am 12. März 1954 gestorben war. Nach dem Ausscheiden von Organist Josef Schuh blieb die Stelle unbesetzt. So kam auch der Chorgesang zum Erliegen.

 Mit der Einweihung der Pfarrkirche begann auch die Geschichte des Chores. Foto: Günter Müller

Mit der Einweihung der Pfarrkirche begann auch die Geschichte des Chores. Foto: Günter Müller

Foto: Günter Müller
 Der gemsichte Kirchenchor Winterbach freut sich bereits auf sein Jubiläumskonzert am Sonntag. Foto: Carmen Schöfer

Der gemsichte Kirchenchor Winterbach freut sich bereits auf sein Jubiläumskonzert am Sonntag. Foto: Carmen Schöfer

Foto: Carmen Schöfer

Jakob Nagel unternahm schließlich 1957 in der Weihnachtszeit den Versuch, den Kirchenchor wieder aufzubauen. Mit 17 Sängern probte er die vierstimmige "Messe zu Ehren der Heiligen Familie" von Eberhard Benitz ein, um an Ostern 1958 den Festgottesdienst damit zu gestalten. Der Versuch gelang. In der Folge gestaltete der Chor nicht nur die Messen, sondern sang auch zu anderen Anlässen in Winterbach. Zur Geselligkeit trugen Familienabende und Vereinsausflüge, die es bis dahin noch nicht gegeben hatte, bei. Jakob Nagel leitete den Kirchenchor 20 Jahre lang, bis er 1977 mit 70 Jahren den Dirigentenstab seinem jungen Nachfolger Stephan Kunz aus Urexweiler übergab, der bis 1984 den Chor leitete. Es folgten als Dirigenten: Christoph Klemm (1984 bis 1988), Michael Fuxius (1988 bis 1991), Patrik Münster (1991 bis 1998), Christoph Klemm (1998 bis 2010), Hans-Jakob Trost (2010 bis 2016) und Michael Klein (2016 bis heute). Momentan treffen sich regelmäßig 23 Sänger zu den Proben und Auftritten.

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