Kampf gegen Müll-Bahnhof

St Wendel · Mit verstärkten Kontrollen wollen Ordnungskräfte die Lage am St. Wendeler Bahnhof in den Griff bekommen. Gleichzeitig geben die Beteiligten die Losung aus, dass Reisende sich sicher fühlen können.

 Wieder sauber: Müllberge auf dem Weg zur ehemaligen Gaststätte sind beseitigt.

Wieder sauber: Müllberge auf dem Weg zur ehemaligen Gaststätte sind beseitigt.

 Polizeipräsenz am Bahnhof: Auch die Bundesbehörde verstärkte bereits ihren Einsatz, um für Sicherheit der Reisenden im Gebäude und Umfeld zu sorgen. Fotos: hgn

Polizeipräsenz am Bahnhof: Auch die Bundesbehörde verstärkte bereits ihren Einsatz, um für Sicherheit der Reisenden im Gebäude und Umfeld zu sorgen. Fotos: hgn

4100 Kunden steigen nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) im Schnitt pro Tag am St. Wendeler Bahnhof ein, aus oder um. Die meisten von ihnen passieren das Gebäude . Das sich zuletzt zugemüllt, mit kaputter Tür sowie herumlungernden Typen nicht von seiner besten Seite zeigte. Mittlerweile sind arglos weggeworfene Flaschen, Zigarettenstummel und Verpackungen von Reinigungsmitarbeitern der Stadt im Auftrag der Bahn weggeräumt. Auch die kaputte Eingangstür ist ersetzt. Der große Riss in der Scheibe zu den Gleisen ist provisorisch mit festem Klebeband gekittet.

Und damit es eine Weile zumindest weitgehend aufgeräumt bleibt, setzt die Ordnungspartnerschaft aus örtlicher und Bundespolizei , Stadt St. Wendel und Kreisverwaltung sowie DB als Besitzer von Gebäude und Gelände auf strengere Kontrollen. Während eines Treffens am Dienstag in der Polizeiinspektion betonten die Beteiligten erneut, täglich präsent zu sein. Statt stichprobenartiger Kontrollen an vereinzelten Tagen in der Woche seien Ordnungskräfte täglich vor Ort. Wenn es sein muss, auch mehrmals am Tag. Daran beteiligt: städtisches Ordnungsamt, die DB mit privaten Sicherheitsteams und Polizei . Dieter Schwan, Sprecher der Bundespolizei in Bexbach, wiederholte: "Wir haben hier einen Schwerpunkt." Besonders in der kalten Jahreszeit sei der "Bahnhof als Aufenthaltsort und Treffpunkt sehr attraktiv". Hauptsächlich junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren hielten sich dann im Gebäude auf, ohne aber als Kunde aufzutreten. Sie versorgten sich im Bahnhofskiosk oder im Café, teils bringen sie auch Essen und Getränke mit. "Wir haben schon Hausverbote erteilt und kennen die Klientel namentlich." Bis auf eine Ausnahme gehörten zu den Gruppen nur Männer.

Thomas Vogt, Chef des städtischen Ordnungsamtes: "Wir sind in ständiger Absprache und koordinieren die Einsätze." Damit soll sichergestellt werden, dass sich die Kontrollen der Beteiligten nicht überschneiden.

Trotz der verstärkten Präsenz legte Schwan Wert darauf: "Der Bahnhof ist sicher." Die Delikte hätten in den seltensten Fällen mit Diebstahl oder Körperverletzung zu tun. Die Bürger, die einen Bahnhof nutzen, müssten aber auch wissen, ergänzte St. Wendels Polizeisprecher Albert Feidt: "Ein Bahnhof und die Menschen, die ihn nutzen, sind immer Spiegelbild der Gesellschaft."

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