Junge Artisten auf zwei Rädern

Saarbrücken/St Wendel · Bei den deutschen Meisterschaften der Trial-Fahrer haben sich Victor Ellert als Erster der Altersklasse U 11 und Falk Wollscheid als Dritter der U 15 für die Weltjugendspiele des internationalen Radsport-Verbandes qualifiziert.

 Erfolgreich auf zwei Rädern im Hindernis-Parcours (von links): Abiharam Arulanthan, Falk Wollscheid und Victor Ellert. Foto: Galina Ellert

Erfolgreich auf zwei Rädern im Hindernis-Parcours (von links): Abiharam Arulanthan, Falk Wollscheid und Victor Ellert. Foto: Galina Ellert

Foto: Galina Ellert

Mit dem Rad über Stock und Stein, Rampen rauf und runter, über Paletten und Treppen. Manchmal auch nur auf einem Rad. Um das, was der 13 Jahre alte Falk Wollscheid, der neunjährige Victor Ellert und der 19-jährige Abiharam Arulanthan auf zwei Rädern so drauf haben, kann man sie nur beneiden. Sie sind Trial-Radfahrer der Trialsportfreunde St. Wendeler Land - und als solche deutschlandweit erfolgreich. Beim Trial geht es darum, mit einem speziellen Fahrrad einen Parcours abzufahren und dabei Hindernisse zu überwinden, ohne dabei mit auch nur einem Fuß den Boden zu berühren.

Bei den deutschen Meisterschaften der Trial-Fahrer vor Kurzem in Lüneburg qualifizierten sich Ellert als deutscher Meister der Altersklasse U 11 und Wollscheid als Dritter der U 15 für die Weltjugendspiele des internationalen Radsport-Verbandes (UCI). Die inoffizielle Schüler- und Jugend-Weltmeisterschaft findet vom 5. bis 7. August im baden-württembergischen Freiamt statt. Arulanthan startete in Lüneburg nicht in der Eliteklasse, sondern beim Deutschland-Pokal, wo er den vierten Platz erreichte.

"Neben den Spaniern und den Franzosen gehört Deutschland zu den Top-Nationen im Trial-Sport. Wenn man also als deutscher Spitzenfahrer anreist, hat man gute Chancen, im Finale dabei zu sein", sagt Joachim Jäckel, der Trial-Landestrainer des Saarländischen Radfahrer-Bunds. Er lobt seine Schützlinge in den höchsten Tönen und prophezeit ihnen eine gute Perspektive - vor allem Ellert. "Ich hatte noch nie einen Schüler mit einer solchen Auffassungsgabe, der alles so schnell umsetzen konnte. Als Trainer hätte man sich so einen Kleinen gar nicht besser malen können", sagt Jäckel.

Auch die Mutter des Gelobten ist stolz. "Er hat bei der deutschen Meisterschaft sein Können optimal abrufen können", sagt Galina Ellert. "Und das, obwohl der Parcours recht anspruchsvoll und für ihn komplettes Neuland war. Trotzdem kassierte er nur vier Strafpunkte - der Zweitplatzierte schon 13."

Im vergangenen Jahr hatte sich Ellert als Achtjähriger in der Altersklasse U 11 für die Weltjugendspiele qualifiziert. Aufgrund des Mindestalters von neun Jahren durfte er damals jedoch nicht daran teilnehmen. Das wurmte. "Umso schöner ist es, dass er sich in diesem Jahr die Teilnahme wieder erarbeitet hat und zum ersten Mal dabei sein darf", freut sich seine Mutter: "Er war sogar der jüngste Teilnehmer in der deutschen Mannschaft."

Falk Wollscheid nimmt bereits zum zweiten Mal nach 2014 an den UCI-Weltjugendspielen teil. Damals fanden die Spiele in Polen statt, er wurde 25. unter mehr als 30 Teilnehmern. "Die internationale Konkurrenz ist sehr stark einzuschätzen", erklärt Falks Vater Andreas Wollscheid und blickt voraus: "Wenn er diesmal unter die besten Zehn käme, wäre das schon ein toller Erfolg. Damit können wir nicht unbedingt rechnen, aber er wird alles dafür geben."

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