Schau In einem Rundgang um die Welt
St. Wendel · Ob Figuren aus Afrika und Südamerika, Materialien wie Stein, Leder oder Holz: Die St. Wendeler Krippenausstellung bietet eine große Vielfalt.
Es ist ruhiger geworden am Nachmittag, wenn die Krippenausstellung im Untergeschoss der Missionshaus-Buchhandlung ihre Pforten öffnet. Ganz anders sah das während des St. Wendeler Weihnachtsmarktes aus, als Busfahrer größere Gruppen auf den heiligen Berg kutschierten. „Mir ist aufgefallen, dass viele Busse aus Frankreich kamen“, sagt Ernst Wilhelm Kiefer. Er betreut die Ausstellung mit der Sammlung des verstorbenen Krippenbauers Karl Heindl gemeinsam mit dessen Witwe Marliese. Ein Busfahrer aus dem Nachbarland komme jedes Jahr mit Reisegruppen in die Kreisstadt. „Er ist immer so begeistert und macht kräftig Werbung“, weiß Kiefer.
Auch US-Amerikaner machten während einer Tour durch Deutschland Station in St. Wendel, um sich die mehr als 550 Krippen aus aller Welt anzuschauen. Bei der 30-köpfigen Gruppe gab es eine Besonderheit: Es waren Krippenbauer darunter. Zwar konnten sie nun nicht mehr mit dem 2016 verstorbenen Karl Heindl fachsimpeln, Informationen zu dem Künstler gab es aber dennoch. Denn Ernst Wilhelm Kiefer hatte sich vorbereitet und eine Informationsschrift auf Französisch und Englisch verfasst. Und die trug er vor.
Auch an den Feiertagen war die Schau geöffnet. An den beiden Weihnachtstagen nahmen einige Familien die Gelegenheit wahr. Silvester und Neujahr sei es indes sehr ruhig gewesen, sagt Marliese Heindl. Traditionell schaute ein Trierer Pfarrer mit Kommunionkindern in der Ausstellung vorbei, auch Schulklassen waren zu Gast.
Neben vertrauten Gesichtern der Stammbesucher tauchen auch viele erstmals in die Welt der Krippen ein. „Leute, die noch nie hier waren, sind meistens begeistert und sagen uns das auch“, so Heindl.
Bis Sonntag, 14. Januar, ist die Ausstellung noch täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Danach beginnt wieder der Sommerschlaf. Die Krippen werden teils abgebaut, teils mit Tüchern verhüllt, bis sie im nächsten Advent wieder – als Vermächtnis ihres Erschaffers – die Menschen über die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel hinweg begleiten.
Die Krippenausstellung ist bis zum 14. Januar, täglich von 14 bis 18 Uhr, zu sehen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, für Schüler 1,50 Euro. Kinder bis vier Jahre dürfen kostenlos rein. Der Erlös geht ans Missionshaus.