„Hier ist die Weltelite am Start“

St Wendel · Die Spieler kommen aus Japan, Argentinien, Peru und aus ganz Deutschland: Gut 500 Tischfußballer messen sich bis Sonntag im Sportzentrum von St. Wendel. Es geht um 40 000 Euro Preisgeld.

 Tischfußballer aus aller Welt messen sich derzeit an 90 Tischen im Sportzentrum in St. Wendel. Am Samstag und Sonntag stehen nahezu unzählige Spiele an. FOTO: B&K

Tischfußballer aus aller Welt messen sich derzeit an 90 Tischen im Sportzentrum in St. Wendel. Am Samstag und Sonntag stehen nahezu unzählige Spiele an. FOTO: B&K

Jubel- und Anfeuerungsrufe, tosender Applaus und immer wieder klick, klack, klick, klack - die typischen Tischfußball-Geräusche. In diesen Tagen steht das Sportzentrum in St. Wendel kopf. Etwa 500 Tischfußball-Spieler aus der ganzen Welt treffen sich im Sportzentrum zur ITSF Masters Serie im Tischfußball .

"Das muss man sich vorstellen wie die Grand-Slam-Turniere im Tennis. Es gibt weltweit fünf Turniere dieser Art und bei jedem ist der Belag des Tisches ein anderer - mal schneller, mal langsamer", erklärt Klaus Gottesleben, der Präsident des Deutschen Tischfußball-Bundes am Freitag im Sportzentrum, während es an 90 Tischen rundgeht. Auf der Wiese vor dem Sportzentrum wird gecampt, und im Vorzelt werden die Spiele aus der Halle auf Großbildleinwänden übertragen. Die weitesten Anreisen hatten Spieler aus Japan, Argentinien und Peru.

Saarland als Hochburg

"Hier ist die Weltelite am Start. Es geht seit Donnerstag und noch bis Sonntag um Preisgelder in Höhe von insgesamt 40 000 Euro", so Gottesleben, der das Mega-Tischfußball-Event gerne ins Saarland gelegt hat, da "das Saarland eine Tischfußball-Hochburg ist."

Zwei Herrenmannschaften aus Burbach und Berschweiler und eine Frauenmannschaft aus Ottweiler spielen Tischfußball-Bundesliga. Josef Cornelius aus Ottweiler ist mit der deutschen Senioren-Nationalmannschaft sogar Weltmeister. Für den 60-Jährigen ging es am Freitag im Senioren-Einzel ans Eingemachte. "Ich bin nicht besonders gut drauf, aber zur Zeit läuft es", sagt Cornelius nach seinem Einzug ins Achtelfinale.

2200 Tischfußball-Spieler gibt es in 100 Mannschaften und 60 Vereinen im Saarland. Das größte Talent ist Maurice Klass aus Limbach. Der 16-Jährige spielte sich am frühen Freitagabend ins Halbfinale bei den Junioren. "Ich trainiere zur Zeit etwa 15 bis 17 Stunden pro Woche und möchte mich weiterentwickeln. Die Topspieler trainieren bis zu fünf Stunden am Tag", erzählt Klass.

Wie weit Cornelius und Klass am Freitag letztlich gekommen sind, stand erst kurz vor Mitternacht und somit nach Redaktionsschluss fest. Tischfußball von morgens bis nachts - geht das nicht an die Substanz? "Man muss natürlich Talent haben, eine gute Reaktionsschnelligkeit und viel Übersicht. Aber wenn man körperlich nicht fit ist, dann wird man am Ende des Tages keinen Pokal in der Hand halten. Wenn man den ganzen Tag am Tisch steht, muss man fit sein", erklärt DTFB-Präsident Gottesleben.

An diesem Samstag geht es im Sportzentrum bereits um 9.30 Uhr mit der Doppelkonkurrenz bei den Herren, Frauen, Junioren und Senioren weiter. Am Sonntag steht die Mixed-Konkurrenz ebenfalls ab 9.30 Uhr auf dem Plan. Gespielt wird immer bis in die späten Abendstunden, und die Endspiele werden in einer eigenen Final-Arena mit Tribüne und Leinwand-Übertragung gespielt. 30 Mitglieder vom DTFB organisieren den Turnierablauf. Genau so viele Mitglieder des OTC Ottweiler kümmern sich um das Drumherum. Der Eintritt zu den durchaus spektakulären ITSF Masters Series im Tischfußball im Sportzentrum St. Wendel ist kostenlos.

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