Abschied Heribert Ohlmann geht in den Ruhestand

St. Wendel · Nach 15 Jahren im Chef- sessel verabschiedeten Lehrer, Freunde und Schüler den Leiter des Wendalinum-Gymnasiums.

 Bigband-Leiter Thomas Zimmermann (links) verabschiedet den Schulleiter des Wendalinum-Gymnasiums, Heribert Ohlmann.

Bigband-Leiter Thomas Zimmermann (links) verabschiedet den Schulleiter des Wendalinum-Gymnasiums, Heribert Ohlmann.

Foto: Frank Faber

Neun Jahre lang hat Heribert Ohlmann am St. Wendeler Gymnasium Wendalinum selbst die Schulbank gedrückt und insgesamt 15 Jahre als Schulleiter fungiert. Am Donnerstag ist der 65-jährige Oberstudiendirektor, der in Marpingen wohnt, feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden.

„Seine Bürotür war immer offen“, sagt sein Stellvertreter Hendrik Schultheis. Auch im Chefsessel war Ohlmann jederzeit für ein Gespräch mit Kollegen und den Schülern bereit. „Er hat zugehört und mitgemacht, wenn es darum ging  neue Ideen anzupacken“, berichtet Schultheis. Und dabei habe er immer besonnen gewirkt. „Es ging ihm immer um die Sache, das macht ihn zum Vorbild. Die Begegnungen mit ihm haben gut getan“, meint sein Stellvertreter.

Die kürzlich in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung habe es Ministerialrat Peter Leidinger leider verboten, chronologisch auf die Biografie des scheidenden Schulleiters einzugehen. Allerdings, so räumt Leidinger ein, gebe es Hinweise über einen gewissen Herbert O. aus Alsweiler, der nach der Grundschule sein Abitur am Wendalinum abgelegt habe. Tatsächlich gibt es Parallelen, denn der Ministerialrat hält ein Foto mit dem Gesicht eines jungen Mannes hoch, der dem jungen Ohlmann ähnelt. Dieser Herbert O. war seinerzeit Fernmelder bei der Bundeswehr in Koblenz, begann danach ein Studium und ist nach den Stationen Neunkirchen, Ottweiler, Wadern, 1981 am Max-Plank-Gymnasium in Saarlouis gelandet. 19 Jahre hat er am Illinger Illtalgymnasium unterrichtet, bevor ihn seine berufliche Laufbahn an seine ehemalige Schule nach St. Wendel zurückgeführt hat.

Die Existenz des früheren Tholeyer Sängerknaben „Ohma II“ ist ein weiterer Link in Richtung Ohlmann. „Er hat ein Instrument gespielt – die Pfeife – und hatte Freude an Regeln und der Fairness“, deutet Leidinger auf einen in der Region bestens bekannten Schiedsrichter hin. Er konnte vermitteln und war gegen cholerische Reaktionen resistent. „Deshalb war er prädestiniert, Führungsaufgaben in der Schule zu übernehmen“, betont der Ministerialrat. Dem nun vom Feld des Wendalinums gehenden Ohlmann überreicht er zum Abschied eine Lehrmappe für Trainer und Schiedsrichter, reloaded.

„Die Zusammenarbeit mit ihm war immer angenehm, unkompliziert, kollegial und verlässlich“, stellt Landrat Udo Recktenwald (CDU) dem Oberstudiendirektor ein hervorragendes Zeugnis aus. Mit Grußworten bedanken sich die Wendalinum-Lehrer bei einem Kumpeltyp als Chef und die Schüler bei einem Direktor, der ihnen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. „Auch wenn wir ihn etwas genervt haben“, stellt Schülervertreter Ruben Schwan klar.

Siehe da, Leidingers Hinweise, dass es sich bei Herbert O. um Schulleiter Ohlmann gehandelt haben könnte, treffen zu. Der Beweis: „Ich hatte Respekt vor diesem Tag und fragte mich, bleiben alle Redner bei der Wahrheit?“, gibt Ohlmann zu. Aber dann verteilt er trotz einiger Schwächen in der Rhetorik an alle Redner 14 von 15 möglichen Punkten. „Ich will allen Danke sagen, das Team war mir immer wichtig“, verneigt er sich vor Lehrern, Schülern, Weggefährten und Freunden. Seine Familie sei für ihn immer seine Rückzugsstelle, Tankstelle und das Paradies gewesen. „Meine Frau wird nichts verlieren, ich nehme ihr nichts weg“, betont der Hobbykoch. Ohlmann weiß, dass er nun eine Arbeitsstelle verloren hat, aber viele dazu gewinnen wird. Sogar Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, habe sich für ein Gespräch nach dem Gewinn des fünften Sterns bei der Weltmeisterschaft in Russland angemeldet.

Nach der Feierstunde in der Schulaula eröffnet Ohlmann das Buffet: „Das Essen ist finanziert, das ist auch geklärt und belegt“, betont er. Am 28. Juli hat der scheidende Oberstudiendirektor erneut einen Grund zum Feiern. Sein 40-jähriges Dienstjubiläum steht an. Ohlmanns Nachfolger als Wendalinum-Schulleiter wird Alexander Besch.

 Im Vestibül: Sebastian Benetello, Eva Ohlmann, Heribert Ohlmann und Ehefrau Birgit, Maike und Tim Sefrin (von links).

Im Vestibül: Sebastian Benetello, Eva Ohlmann, Heribert Ohlmann und Ehefrau Birgit, Maike und Tim Sefrin (von links).

Foto: Frank Faber

Musikalisch eröffneten Paula Steinmetz und Christoph Hammel mit dem „Trumpet Tune: Allegro-Air-Allegro“ die Verabschiedung von Heribert Ohlmann in der Aula. Unter dem Dirigat von Hammel intonierten die Gäste den Kanon „Viel Glück und viel Segen“. Die Bigband spielte unter der Leitung von Thomas Zimmermann. Der Chor des Kollegiums sang den „Irischen Segen“ und Ex-Wendalinum-Schüler Jakob Mathias präsentierte seine Zaubershow.

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