Hat katholisches Gymnasium in St. Wendel doch noch eine Chance?

St Wendel/Vatikanstadt · Eine Delegation des Arnold-Janssen-Gymnasiums hat eine Audienz beim Papst genutzt, um für den Fortbestand ihrer Schule zu bitten. Ein Kardinal will sich beim Trierer Bischof für ein in Wien laufendes Modell stark machen.

 Soll abgewickelt werden: das katholische Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel. Archivfoto: Bonenberger & Klos

Soll abgewickelt werden: das katholische Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel. Archivfoto: Bonenberger & Klos

Schüler, Eltern und Lehrer am von Schließung bedrohten Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) in St. Wendel schöpfen wieder Hoffnung. Denn Schulvertreter haben Mittwochvormittag während einer Audienz im Vatikan Papst Franziskus ihr Anliegen zum Erhalt der Traditionsstätte vorgetragen. Unter den Rom-Reisenden war auch Schülersprecher Nicolas Klemm. Der 15-Jährige: "Wir hatten zwei Minuten Zeit, um mit dem Papst zu sprechen." Zudem überreichten der Jugendliche und seine Begleiter ein Schreiben, in dem sie um die Rettung des katholischen Privatgymnasiums bitten. Während des Kurz-Gesprächs sei ein österreichischer Kardinal auf die St. Wendeler Besuchergruppe aufmerksam geworden. Dieser habe der Delegation von einem Modell in Wien berichtet. Dabei seien 19 Konfessionsschulen an das dortige Bistum übergegangen und würden heute von einer Stiftung als Träger fortgeführt. Der Zehntklässler dazu: "Der Kardinal will jetzt dem Trierer Bischof Stephan Ackermann schreiben und einen Vorschlag machen, dieses Modell zu übernehmen."

Anfang November war bekannt geworden, dass die 1899 von Patern der Steyler Missionare gegründete Schule auslaufen soll, nächstes Unterrichtsjahr keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Ein erheblicher Schülerschwund sowie Finanzierungsschwierigkeiten wurden als Gründe angegeben. Zurzeit zählt das AJG rund 410 Gymnasiasten. Anfang 2000 waren es noch mehr als 960 Schüler.

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