Hasen, Krokodile, Löwen, Affen

St. Wendel · Der Ostermarkt lockte Donnerstag bis Sonntag Besucherscharen in die City. Trotz forscher Temperaturen ließen es sich die Besucher nicht nehmen, zum verkaufsoffenen Sonntag durch die Geschäfte zu bummeln.

. Nachdem in der vergangen Woche sonnige Aussichten den ein oder anderen in Kurze-Ärmel-Stimmung versetzten, waren pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag am St. Wendeler Ostermarkt wieder dicke Mäntel ein Muss. Kein Grund zwischen Mittagsmal und Vesper die Runde vorbei an Ständen und Imbissbuden ausfallen zu lassen. Gegen Nachmittag, als sich der Besucherstrom am Rande des Osterbrunnens auf dem Schlossplatz aufrieb, grüßte die Sonne wenigstens für eine Weile vom sonst grau bedecktem Himmel.

Die Händler waren indes recht guter Stimmung. Frank Andreas "Wastel" Danneck aus Hoof, der traditionell sein Lederhandwerk mit dem Ausschank wärmenden Honigweins vereint, meinte zum Kaufwillen der Bummler: "Heute sind viele Seh-Leute und wenig Kaufleute unterwegs." Trotzdem rentiere sich der Ostermarkt immer.

Auf Kundenfrage musste Heiko Metzger aus Schwalbach konstatieren: "Die großen Osterhasen sind leider aus." Seit zwölf Jahren kommt er auf den St. Wendeler Ostermarkt und verkauft Gestecke sowie Schnitzerein im Naturstil. Der Farbentrend geht zu diesem Osterfest klar in Richtung Weiß und Beige. Vereinzelt setzt Silber einen glitzernden Akzent - die langjährigen Osterfarben Gelb und Orange haben sich zur kleinen Schwester zurückgemausert.

Um die Wendelinusbasilika herum grüßten mechanisch animierte Osterhasen. Ernas Eierladen und Bosis Möhrenmusikanten bannten Kinderaugen; einige Meter weiter mümmelten echte Schlappohren im Hasenstall. Wer von den Kleinen einen Platz im Zelt der Hasenschau hinter dem Rathaus ergatterte, wurde bemalt.

Ein neues Bild von sich erhielt, wer an der Eventgalerie von Klaus Riefer halt machte: Der Künstler malte in Minuten eile Karikaturen und sorgte nicht nur mit seinem Charlie-Chaplin-Outfit, sondern auch mit der singenden Säge für Schrilliges.

Während der Kamineffekt der engen Straßenzeile die Bummler um das Kirchengemäuer sog, war im Inneren ein wenig Zeit zur Besinnung - täglich um 17 Uhr bei bedächtigen Texten und Orgelmusik.

Das Fazit der Anrainer-Läden zum österlichen verkaufsoffenen Sonntag fiel dieses Jahr wieder gut aus. Inge Hallauer, vom gleichnamigen Wäschegeschäft: "Der Ostermarkt ist immer ein Anziehungspunkt. Dadurch habe ich einige auswärtige Stammkunden, die jedes Jahr wieder kommen."

Gute Geschäfte machte auch Martina Born in ihrer Pralinenwelt mit handgemachten Osterhasen aus belgischer Schokolade: "Der Samstag und der Sonntag sind super gelaufen."

Fürs österliche Einschmücken kamen die Kunden auch zahlreich in den Blumenladen Dekoflor. Geschäftsführerin Christine Baum: "Die Kunden freuen sich zwar, wenn sie sich hier drin ein wenig aufwärmen können, bei gutem Wetter ist aber natürlich mehr los."

Etwas abseits vom größten Betrieb liegt der Klamottenladen Tante Guerilla, der vornehmlich auf junge Kunden setzt. Laut Mitarbeiter Philippe Solich sei das Publikum heuer erfreulich gemischt gewesen. "Gleich zu Beginn des verkaufsoffenen Sonntags um 13 Uhr war der Laden richtig voll." Bis zum Schluss um 18 Uhr war Betrieb auf den Straßen.

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