Einsatz mit roter Nase

St Wendel · Am Mittwoch sind in St. Wendel wieder die Lachwichtel ausgeschwärmt. 20 Erstklässler der Nikolaus-Obertreis-Grundschule haben auf dem Schlossplatz die Passanten um eine Spende gebeten. Der Erlös der Aktion ist für den Klinikclown Pompom bestimmt, der bei seiner Arbeit kleinen Patienten ein Lächeln auf das Gesicht zaubert und ihnen den Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich macht.

 Kurze Pause für die Lachwichtel, vor dem Brunnen auf dem Schlossplatz versammelt. Foto: Faber

Kurze Pause für die Lachwichtel, vor dem Brunnen auf dem Schlossplatz versammelt. Foto: Faber

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Ganz ungeduldig stehen die 20 Erstklässler der St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Grundschule auf dem Schlossplatz in den Startlöchern. Zuvor haben sie gestifteten Kuchen und Brezeln auf dem Schulhof verkauft, und nun wollen sie Geldspenden sammeln, um damit die Arbeit des Klinikclowns Pompom zu unterstützen. Die Grundschüler tragen gesponserte T-Shirts mit dem Aufdruck eines Lachwichtels. Wegen eines Lieferengpasses können sich nur ein paar Kinder die rote Clownsnase aus Stoff aufsetzen. Klassenlehrerin Susanne Laub verteilt die Spendenbüchsen und teilt gruppenweise die Lachwichtel ein.

Und los geht's. "Hallo, haben Sie schon gespendet?", sprechen Alan und Lars einen Passanten an. Der entgegnet sofort: "Das habe ich schon einmal gesehen. Es ist eine schöne Sache und toll, dass sich die Kinder dafür engagieren." Begleitet wird das Lachwichtel-Duo von der ehrenamtlichen Lachsammlerin Martina Vogelgesang, der Mutter von Lars.

Polizist abgefangen

"Die Kinder sind schon etwas aufgeregt, seit drei Tagen habe ich zu Hause nichts anderes mehr gehört", berichtet die Lachsammlerin Vogelgesang.

Oh, da kommt ein Polizist, Dein Freund und Helfer. Gleich mehrere Lachwichtel erspähen den uniformierten Ordnungshüter und kreisen ihn von verschiedenen Seiten ein. "Wir bitten um eine Spende", sagen die Kinder im Chor ihren Spruch auf. Daraufhin sucht der Polizist verzweifelt nach seinem Portemonnaie und muss eingestehen: "Ich habe kein Geld dabei." Ein Lachwichtel hakt nach: "Hast Du denn Gummibärchen dabei?". Ebenfalls Fehlanzeige. Abschließend bittet der Polizist die Spendensammler, mit der Büchse später in der Dienststelle vorbeizukommen.

Lachwichtel Niclas erzählt zwei Seniorinnen: "Wir sammeln für den Klinikclown, der kann sonst nicht zu den Kindern ins Krankenhaus kommen und die Kinder zum Lachen bringen." Klassenlehrerin Laub weiß, wenn die kleinen Kinder kommen, dann geraten die Erwachsenen schnell ins Schmunzeln. Stimmt. Im neunten Jahr ist die Grundschule aus der Kreisstadt nun bereits beim Projekt "Lachwichtel" dabei. Laub. "Die Kinder sind vom Lachwichteltag begeistert. Sie wissen, dass sie damit was Gutes tun." Der Erlös der Aktion kommt der ehrenamtlichen Arbeit des Klinikclowns Pompom alias Michael Schwan aus St. Wendel zugute. Er besucht in der Uniklinik in Homburg und in der Marienhausklinik St. Josef in Neunkirchen-Kohlhof kranke Kinder, um ihnen ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern. Zur Spendenübergabe kommt der Klinikclown in die Nikolaus-Obertreis-Grundschule und hält für die Kinder ein Programm bereit.

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Hintergrund Der Lachwichteltag wurde 2004 vom Babynahrungshersteller Milupa ins Leben gerufen. Die Klasse 1A der Nikolaus-Obertreis-Grundschule spendet den Erlös aus dem Projekt "Lachwichtel" für die ehrenamtliche Arbeit des Klinikclowns Pompom, um damit die Clownsvisiten auf Kinderstationen in Krankenhäusern finanzieren. Pompom besucht regelmäßig kleine Patienten , um diese mit Spiel, Zauberei und Musik vom Klinikalltag abzulenken und zum Lachen zu bringen - denn Lachen fördert den Heilungsprozess und stärkt die Immunabwehr. Durch die Lachwichtelaktion soll schon den Kleinsten gezeigt werden, dass jeder noch so kleine Helfer mit Freude soziale Verantwortung übernehmen kann. frf

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