Eine neue Chance für die Ringwallschule

St Wendel · Jetzt haben es die Eltern der Viertklässler in der Hand: Die Ringwallschule Primstal bleibt als Außenstelle der Gemeinschaftsschule Türkismühle erhalten. Und das bedeutet: Auch im kommenden Schuljahr werden in Primstal in Fünferklassen neue Schüler aufgenommen. Die Voraussetzung: Es müssen mindestens 30 sein.

 Bald nur noch Außenstelle von Türkismühle: die Primstaler Ringwallschule. Foto: Bonenberger & Klos

Bald nur noch Außenstelle von Türkismühle: die Primstaler Ringwallschule. Foto: Bonenberger & Klos

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Einstimmig hat der Kreistag St. Wendel in seiner Sitzung am Montagabend grünes Licht für die Neuorganisation der Gemeinschaftsschule Nonnweiler gegeben. Diese wird ab dem kommenden Schuljahr als Außenstelle der Gemeinschaftsschule Türkismühle weitergeführt. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, die Landrat Udo Recktenwald erläuterte. Im neuen Einschulungsjahr 2015/2016 müssen sich in Primstal so viele Schüler anmelden, dass zwei Klassen gebildet werden können. Also mindestens 30. Diese Vorgabe der Zweizügigkeit hat die Schule in den letzten drei Jahren immer erreicht.

Im Schuljahr 2016/2017 wird die Hürde höher. Denn dann müssen nicht nur zwei Klassen gebildet werden, sondern die Primstaler müssen auch die durchschnittliche Klassengröße der Mutterschule in Türkismühle erreichen. Ein Beispiel: Beträgt diese durchschnittliche Klassengröße in Türkismühle 25 Schüler , dann müssen in der Ringwallschule 50 Fünftklässler neu eingeschult werden. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, dann werden die Kinder in den Klassen fünf und sechs am Standort Primstal unterrichtet und wechseln dann ab der Klassenstufe sieben nach Türkismühle. "Das ist der notwendigen Differenzierung geschuldet", sagte Landrat Recktenwald.

Reicht es in einem Schuljahr nur für eine Klasse, dann wird diese gleich in Türkismühle unterrichtet und der Standort Primstal läuft aus. Wichtig allerdings für die derzeitigen Schüler und die, die sich für das kommende Schuljahr 2015/2016 anmelden wollen: Ihnen garantiert der Landkreis, dass sie in Primstal bleiben können und dort ihre Abschlüsse machen können.

"Das ist ein Kompromiss, mit dem wir zufrieden sein können", unterstrich Udo Recktenwald : "Jetzt herrscht Klarheit, die Schule hat eine gute Chance." Der Erfolg des Konzeptes hänge jetzt von den Eltern ab. Recktenwald lobte die enge Zusammenarbeit von Kreis, Gemeinde, der SPD- und CDU-Fraktionen im Kreistag. Gemeinsam habe man mehrere Gespräche im Bildungsministerium geführt und nach dem klaren Nein zur weiteren Selbstständigkeit die Dependance-Lösung erreicht.

"Als Kreistag haben wir für die Eigenständigkeit gekämpft", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Spaniol. Diese sei nicht durchsetzbar gewesen. Der Kompromiss sei dennoch ein Erfolg, denn schließlich habe die Schließung im Raum gestanden. Spaniol: "Die Dependance in Primstal mit einer großen Mutterschule in Türkismühle ist eine neue Chance. Wichtig ist, dass alle derzeitigen Schüler ihre Abschlüsse vor Ort machen können." Der CDU-Sprecher betonte aber auch die Wahlfreiheit der Eltern : "Diese gilt für uns uneingeschränkt." Die Zukunft des Schulstandortes Primstal hänge vom Votum der Eltern ab.

"Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erreicht, der Standort kann dauerhaft gesichert werden", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Magnus Jung . Er verspricht sich eine Stärkung des Standortes Primstal durch die Zusammenarbeit mit der Schule in Türkismühle. Der Beschluss des Kreistages ist für ihn "eine klare Zusage der Politik, auf die sich die Eltern verlassen können."

Jetzt hätten die Eltern das Heft in der Hand, betonte auch Lars Schlaup, Grüne. Warum Türkismühle Hauptstandort geworden sei und nicht Theley, fragte er nach. Das hätten die Fraktionen entschieden, so Landrat Recktenwald. So gebe es schon jetzt eine enge Verbindung nach Türkismühle. Dort könnten die Schüler auch das Abitur machen, nannte er ein weiteres Argument.

CDU-Kreistagsmitglied Friedbert Becker, der die Gemeinschaftsschule Theley leitet, ergänzte, dass die CDU auf die grundsätzliche Wahlfreiheit der Eltern hingewiesen habe. Das heiße, dass auch die Theleyer Schule für alle offen stehe.

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