Ein Zittersieg zum Auftakt

St Wendel · Spannender geht's kaum noch. Zwei Stunden und 18 Minuten dauerte das Drittliga-Auftakt-Spiel der Volleyballer des TV Bliesen gegen Sinzig. Erst dann war der 3:2-Erfolg des Aufstiegsanwärters vor 600 Zuschauern im St. Wendeler Sportzentrum unter Dach und Fach.

 Bliesens Spieler haben allen Grund zu jubeln. Sie haben das Auftaktspiel in der 3. Volleyball-Liga gegen den TV Sinzig gewonnen. In fünf Sätzen zwar denkbar knapp, dafür aber umso schöner. Foto: Kerosino/Thiel

Bliesens Spieler haben allen Grund zu jubeln. Sie haben das Auftaktspiel in der 3. Volleyball-Liga gegen den TV Sinzig gewonnen. In fünf Sätzen zwar denkbar knapp, dafür aber umso schöner. Foto: Kerosino/Thiel

Foto: Kerosino/Thiel

Samstagabend um 22.17 Uhr im Sportzentrum St. Wendel : Die 600 Zuschauer, die zum Saisonauftakt des TV Bliesen gegen LAF Sinzig gekommen sind, hält es nicht mehr auf ihren Sitzen. Alle stehen, als der TV Bliesen beim Stand von 16:15 im fünften Satz seinen ersten Matchball hat. Zwei Matchbälle des Gegners hatte Bliesen zu diesem Zeitpunkt schon abwehren müssen.

Augenblicke später setzt Sinzigs bärenstarker Patrik Hehmann am Netz zu einem Schmetterball an. Doch Bliesen ist hellwach. Neuzugang Tom Weber und Jérôme Klauck steigen zum Block hoch und von Klaucks Hand fällt der Ball ins Sinziger Feld. Bliesen hat mit 3:2 (25:23, 22:25, 22:25, 25:19, 17:15) gewonnen. Der Aufstiegsanwärter hat damit den ersten Sieg in der neuen Spielzeit eingefahren.

So ganz glücklich sind nach dem letzten Ballwechsel aber weder Spieler noch Trainer. Denn für einen Erfolg im Tiebreak gibt es im Volleyball nur zwei Punkte. Bei einem 3:0 oder 3:1-Erfolg dagegen drei Zähler - und die waren gegen Sinzig eigentlich fest eingeplant. "Ich bin schon ein wenig angefressen", erklärte Trainer Peter Lember. "Wir haben nicht gut gespielt. Wir haben es zu oft mit Gewalt versucht, dann sind die Bälle zurückgekommen wie von einer Gummiwand. Zudem haben wir zu viele Eigenfehler gemacht." Auch der erstligaerfahrene Bliesener Top-Neuzugang Tom Weber war nicht ganz zufrieden - vor allem nicht mit seiner eigenen Leistung. "Ich habe katastrophal gespielt. In der Annahme ging es eigentlich noch, aber im Angriff hatte ich das Gefühl, ich würde das erste Mal einen Ball schlagen. Ich weiß auch nicht, woran es gelegen hat." So schlecht wie von ihm selbst geschildert war die Leistung des 26-Jährigen allerdings nicht. In einigen Situationen deutete Weber schon an, dass er eine echte Verstärkung für den TVB werden kann.

Neben Außenangreifer Weber stand mit Zuspieler Zoran Simic noch ein weiterer Neuzugang in der Anfangsformation. Die beiden anderen Neuzugänge - Jonas Weber und Steve Weber - saßen hingegen auf der Bank. Dort musste überraschend auch Mittelblocker Lukas Kaiser - in der Vorsaison einer der absoluten Leistungsträger des TV Bliesen - Platz nehmen.

"Lukas hat in den vergangenen zwei Wochen aus privaten Gründen nur wenig trainiert, deshalb war er draußen", erklärte Lember. Kaiser wurde im Spielverlauf eingewechselt und zeigte eine starke Leistung. Zum "Man oft he match" wurde nach dem letzten Ballwechsel allerdings nicht Kaiser, sondern Max Jungmann gekürt. Der Außenangreifer hatte sich diese Auszeichnung aber auch verdient. "Er war ja eigentlich der Einzige, der für uns Punkte gemacht hat", erklärte Teamkollege Tom Weber.

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