Konzert Ein virtuoser Abend mit  Johann Sebastian Bach

St. Wendel · Vergnügen brachte zahlreichen Zuhörern eine dreistündige „Nacht mit Bach“ in der Wendelinusbasilika mit Chorgesang, Orgelmusik und Jazz. Dazu trugen der Kammerchor Gaudeamus, Kantor Sebastian Benetello an der Orgel und das M.S.Schmitt-Jazzorchester mit einer überzeugenden Auswahl der Werke des Thomaskantors bei.

Statt des erkrankten Stefan Klemm hatte dessen Amtsvorgänger Werner Grothusmann (Saarbrücken) die Leitung der 23 Gaudeamus-Sänger übernommen, die im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu Hause sind. Mit jugendlicher Agilität gestalteten sie die Motetten „Lobet den Herrn, alle Heiden“ und „Jesu, meine Freude“, am Orgelpositiv von Martina Haßdenteufel bestens unterstützt.

 Kantor Sebastian Benetello (Marpingen) spielte ein Orgelkonzert mit B-A-C-H-Vertonungen.

Schon Johann Sebastian selbst hatte seinen Familiennamen in Töne umgesetzt. Auch der Schwabe Justin Heinrich Knecht (1752-1817), ein Zeitgenosse Mozarts, schrieb eine entsprechende Fuge, die durchaus Bestand hatte neben Franz Liszts eindrucksvollem Werk „Präludium und Fuge über den Namen Bach“. An dieser Komposition von rhapsodischer Form und sinfonischen Dimensionen hatten sich schon mehrere Organistengenerationen gemessen.

Benetello versagte nicht und verstand es ebenso, die sinfonische Tendenz von vier BACH-Fugen Robert Schumanns für Pedalklavier sehr effizient auf der Orgel umzusetzen. Er hatte überdies die originelle Idee, die ersten vier Buchstaben von „Sebastian“ („s“ wird dabei zu „es“) zum Thema einer improvisierten Fantasie zu machen, bei deren Registrierung er auch das Glockenspiel nicht vergaß.

Die dritte Stunde dieser Nacht brachte eine Reihe „Bach-Jazz“ mit einem von Martin Sebastian Schmitt geführten Jazzorchester aus der Rhein-Main-Neckar-Region.

Dabei schwoll die ursprüngliche Kammermusik zu beachtlicher Lautstärke an, so wurde aus einer Flötensonate ein Trompetenstück, und ein heißes Saxofonsolo begleitete die Arie „Ich habe genug“.

Die stilkundige Sängerin Sarah Lipfert hatte es aber trotz Mikrofon nicht immer leicht, sich bei „Schlummert ein, ihr matten Augen“ neben den Bläsern zu behaupten.Alles in allem: ein gelungenes Experiment.

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