Ein Spitzenergebnis für Udo Recktenwald

St Wendel · Udo Recktenwald, CDU, bleibt Landrat. Mit dem saarlandweit besten Ergebnis bei einer Landratswahl bestätigten ihn die Bürger im Landkreis St. Wendel im Amt. Recktenwald kam auf 72,9 Prozent der Stimmen, Magnus Jung auf 27,1 Prozent.

"Das ist ein Traumergebnis. Damit hätte ich in dieser Höhe nie gerechnet." Mit diesen Worten kommentiert Udo Recktenwald am Sonntagabend im großen Sitzungssaal des Landratsamtes das Ergebnis der Landratswahl. Kurz zuvor hat Friedbert Becker, Erster Beigeordneter des Kreises, das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt gegeben. 27 348 Bürger des St. Wendeler Landes votierten für den amtierenden Landrat Udo Recktenwald . Das entspricht einem Stimmenanteil von 72,9 Prozent. 10 153 Wahlberechtigte wollten Magnus Jung , SPD , als neuen Landrat haben, das sind 27,1 Prozent der Wähler .

"Dieses Ergebnis ist die Anerkennung meiner engagierten Arbeit in den letzten Jahren für die Region", freut sich Udo Recktenwald im SZ-Gespräch: "Mein Dank geht an alle Wähler ." Und weiter: "Ich bedanke mich auch bei meinem Mitbewerber Magnus Jung für den fairen Wahlkampf."

Jung gratuliert Recktenwald zu seiner Wiederwahl: "Ich sage herzlichen Glückwunsch für ein sehr gutes Ergebnis." Seine Partei habe bei den drei Direktwahlen an diesem Sonntag nichts zu verlieren gehabt. Es sei darum gegangen, sich auf Kreisebene und bei den Bürgermeisterwahlen in Oberthal und St. Wendel gut zu präsentieren. Jung: "Ich glaube, dass wir uns sehr positiv präsentiert haben." Er habe viele gute Rückmeldungen zum Wahlkampf erhalten. Am Ende habe es aber nicht gereicht, viele Bürger zu mobilisieren. Jung: "Wir machen unsere Arbeit für den Landkreis unverdrossen weiter."

Gut eine Stunde vor diesen Stellungnahmen am Sonntagabend, es ist 18.44 Uhr. Seit fast einer Dreiviertelstunde sind die Wahllokale geschlossen, die Besucher im Landratsamt, unter ihnen Recktenwald, seine Familie und zwei Dutzend Parteifreunde, warten auf das erste Ergebnis aus einer Gemeinde. Dann kommt es. Tholey meldet 80 Prozent der Stimmen für Udo Recktenwald , 20 Prozent für Magnus Jung . Lang anhaltender Applaus brandet auf. Zwei Minuten später: Das Ergebnis von Nonnweiler wird auf der Großleinwand eingeblendet, 52,6 Prozent für Recktenwald, 47,4 Prozent für Jung. Selbst in der Heimatgemeinde des SPD-Politikers hat der amtierende Landrat die Nase vorn. Wie auch in allen anderen Kommunen des Landkreises. Die besten Ergebnisse erzielt der CDU-Kandidat in Tholey mit 80 Prozent, in Namborn mit 79, in Marpingen mit 78,1 und in St. Wendel mit 77,1 Prozent. Die meisten Prozente holt Magnus Jung mit den erwähnten 47,4 in Nonnweiler.

Gegen 19.20 Uhr füllt sich auf einen Schlag der Sitzungssaal des Landratsamtes. Die Bürgermeisterwahl in der Kreisstadt ist ausgezählt, der neue Verwaltungschef Peter Klär, CDU , kommt in den Sitzungssaal, begleitet von zahlreichen Parteifreunden. Unter ihnen Innenminister Klaus Bouillon . Aber auch sein Gegenkandidat Torsten Lang, SPD , sowie Magnus Jung und weitere Sozialdemokraten treffen ein, unter ihnen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger . Nach einer Reihe von Statements für Presse, Funk und Fernsehen geht es weiter zu den Wahlpartys der Parteien. Die CDU feiert im Kulturzentrum in Alsfassen ausgelassen, die SPD in der Eventgalerie am Dom.

Die 72,9 Prozent für Udo Recktenwald sind landesweit Rekord bei einer Landratswahl. Den hielt bisher Recktenwalds Vorgänger Franz Josef Schumann. Der kam im Juni 2001 bei der ersten Direktwahl eines Landrates in der Region auf 70,6 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 51,1 Prozent. Damit ist sie deutlich höher als bei der Landratswahl 2007 mit damals 47,8 Prozent. Eine gute Wahlbeteiligung hatte sich schon am Sonntagnachmittag abgezeichnet. Da meldete das Wahlamt des Landkreises um 14 Uhr eine Beteiligung von 31,04 Prozent. 2007 waren es zur gleichen Zeit nur 20,91 Prozent gewesen. Übrigens, die zweite Amtszeit von Udo Recktenwald beginnt am 1. Januar des kommenden Jahres.

Meinung:

Großartiger Vertrauensbeweis

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

Udo Recktenwald hat sich in den vergangenen sieben Jahren mit großem Engagement für das St. Wendeler Land eingesetzt. Und dabei immer den Kontakt mit den Bürgern gesucht und gehalten. Nicht nur in den Zeiten des Wahlkampfes. Den Lohn hat er am Sonntag bekommen. Die 72,9 Prozent sind ein großartiger Vertrauensbeweis. Vertrauen auch darauf, dass der Landrat den Kreis durch schwieriger werdende Zeiten führen kann. Den Kommunen geht das Geld aus, interkommunale Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Der demografische Wandel muss gestaltet werden. Mit diesem Rückhalt der Wähler kann Recktenwald diese Aufgaben gestärkt angehen. Auf Kontinuität haben die Wähler auch bei den Bürgermeisterwahlen in St. Wendel und Oberthal gesetzt. In beiden CDU-geführten Gemeinden hat sich der CDU-Bewerber durchgesetzt.

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