Ein Bäckergeselle gibt Vollgas

St. Wendel · Ein Österreicher und ein Oberkircher dominierten am Sonntag ihre Rennen zur internationalen deutschen Supermoto-Meisterschaft in St. Wendel. Lukas Höllbacher gewann beide Läufe in der Top-Klasse S1, Lokalmatador Steffen Jung fuhr im Ü40-Cup der Konkurrenz davon.

 Dichtes Gedränge: Beim Start der Eliteklasse S1 ging es in St. Wendel eng und wild zu. Unter anderem zum Leidwesen von Supermoto-Routinier Dirk Spaniol. Foto: Bonenberger&Klos

Dichtes Gedränge: Beim Start der Eliteklasse S1 ging es in St. Wendel eng und wild zu. Unter anderem zum Leidwesen von Supermoto-Routinier Dirk Spaniol. Foto: Bonenberger&Klos

Foto: Bonenberger&Klos

Gut 7500 Fans verfolgten am Wochenende im Wendelinuspark die spektakulären Läufe zur internationalen deutschen Supermoto-Meisterschaft. Und sie bekamen einiges geboten. Im ersten Rennen des Elitefelds (S1) gab es beim Start schon ein brutales Gerangel. "Da geht es immer extrem eng zu", erklärte der Dirminger Markus Volz nach dem Rennen .

Routinier Dirk Spaniol kam dabei schlecht weg. "Ich habe da den Anschluss verloren", haderte der 47-jährige Suzuki-Pilot aus Hirzweiler, der als 13. ins Ziel fuhr. Volz konnte sich im Rennverlauf noch mit schönen Überholmanövern nach vorne arbeiten und wurde Vierter. "Und das von Platz acht aus, damit bin ich zufrieden", meinte der Husqvarna-Fahrer. Im zweiten Lauf fuhr er auf Platz sieben ein, Spaniol wurde Neunter. "Das ist in Ordnung, ich habe mein Tagesziel erreicht", bilanzierte Spaniol entspannt.

Ganz vorne lieferten sich der 25-jährige Markus Class (Worms, Husqvarna) und der Österreicher Lukas Höllbacher (21) einen spannenden Zweikampf um den Sieg. "Ich habe in beiden Läufen einen Angriff gestartet, und es hat geklappt", freute sich Bäckergeselle Höllbacher, der beide Läufe gewann. Überhaupt scheint der Österreicher Höllbacher in dieser Saison zum Höhenflug anzusetzen. Der ambitionierte Pilot hat sich ein verdammt hohes Ziel gesteckt: "Ich will 2016 den WM-Titel holen", lautete die klare Kampfansage des 21-Jährigen.

Steffen Jung aus Oberkirchen blickte am Sonntag mit einem Auge ständig auf die Wettervorhersagen. "Wir hoffen, dass es trocken bleibt", sagte er. Den ersten Lauf im Ü40-Cup hatte er am Samstag gegen mehr als 30 Konkurrenten für sich entscheiden können. Dann stand Durchgang zwei an. Der Rocksong "Can't stop" von den Red Hot Chili Peppers war gerade verstummt, da legte Jung über die Außenspur einen Topstart hin. "Ich wollte nur schnell wieder die Nationalhymne hören und sonst nichts", flachste der 42-Jährige hinterher. Fast eine Viertelstunde lang raste Jung auf seiner Suzuki immer am Limit vorneweg, flog über die Sprungkuppen, rutschte in Steillage um die Spitzkehre und jagte schließlich als Erster über die Ziellinie.

Eistee für den Sieger

Im Ziel zog er vor den applaudierenden Zuschauern den Helm ab und gönnte sich sofort einen kräftigen Schluck aus einer Eistee-Pulle. "Ich bin ziemlich ausgepowert und müde. Die Anspannung war schon sehr groß", gestand der Doppelsieger aus dem Weiselbergdorf Oberkirchen. Doch es hat sich gelohnt. "Ich hatte ein perfektes Wochenende", jubelte Jung.

Recht unterschiedlich lief es dagegen für Husqvarna-Fahrer Christoph Welter aus Gonnesweiler. Nach einem guten siebten Rang am Samstag war im zweiten Lauf nach sieben Runden für ihn Feierabend im Ü40-Cup. Insgesamt gingen 230 Piloten aus 13 Nationen in verschiedenen Klassen im Wendelinuspark an den Start.

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